Horst Meyer: „Ich bin enttäuscht, weil die CDU es nicht geschafft hat, den Unmut vieler Bürger über die Ampel-Koalition aufzunehmen. Man hätte als CDU klarmachen sollen, was alles schlecht läuft. Dann wäre eine chaotische Partei wie die AfD nicht so stark geworden“, meint der Bokeler. „Von unseren Abgeordneten erwarte ich, dass sie die Probleme der Landwirte ernst nehmen und bei Moorschutz und Wiedervernässung die Interessen der Küste klar vertreten.“

Torsten Tolxdorf freut sich, dass die SPD so gut abgeschnitten hat. „Ich finde es super, dass Stephan Weil weiter Ministerpräsident ist“, so der 60-Jährige. Was ihn unruhig macht, ist der AfD-Wahlerfolg. „Das könnte gefährlich werden“, mahnt der Mann aus Wanna. Ansonsten sei er mit der Politik im Cuxland zufrieden. „Die Politik macht schon viel“, lobt er. Nur an der Energiepauschale für alle übt er Kritik. „Gutscheine für wirklich Bedürftige wären besser gewesen.

Torsten Tolxdorf aus Wanna. Foto: Schoener
Nico Dehne hatte sich vom Wahlergebnis mehr erhofft. „Ich bin kein Freund der rot-grünen Regierung“, sagt der 28-Jährige, der sich vor allem über die Grünen ärgert. „Die verlieren aus den Augen, was die Bürger für Opfer bringen müssen, damit die ihren Energieplan umsetzen können“, so der Spadener. Über das Ergebnis der AfD ist er ebenfalls empört. „Über den Sieg von Seebeck bin ich froh“, sagt er. Seine Aufgabe sei es nun, unter anderem die Kaufkraft im Landkreis wieder zu stärken.

Nico Dehne aus Spaden. Foto: Schoener
Mit dem guten Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen hat Sabrina Stelljes nicht gerechnet. „Mich hat es wirklich erschreckt, dass die ein zweistelliges Ergebnis erreicht haben“, sagt die 57-Jährige. „Das spiegelt die Unzufriedenheit vieler Bürger wider“, betont die Debstedterin. Mit der Politik im Landkreis ist sie zufrieden. Was die Zukunft betrifft, hofft Stelljes auf den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. „Der ist verbesserungswürdig“, hält sie fest.

Sabrina Stelljes aus Debstedt. Foto: Schoener
Wenn es nach Horst Petersen gegangen wäre, dann hätte es nach all den Jahren ruhig mal einen anderen Ministerpräsidenten geben können. „Ich habe jemand anderen gewählt, schließlich ist Stephan Weil schon seit einiger Zeit in dem Amt“, sagt Peterson. Dennoch ist der Lamstedter mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden. Was den Wahlerfolg der AFD betrifft, war das zweistellige Ergebnis für ihn wenig überraschend. „Irgendwie war das ja abzusehen“, meint er.

Horst Petersen aus Lamstedt. Foto: Schoener
Dass die AfD an Wählern derart stark zugenommen hat, stimmt Johannes Reinke unruhig. „Das Ergebnis macht mir schon Sorgen“, sagt der Spadener. Was die großen Parteien anbelangt, meint Reinke: „Egal ob CDU oder SPD – beides wäre für uns keine Katastrophe gewesen“, erklärt der 40-Jährige. Von den Abgeordneten im Landtag wünscht er sich vor allem eines: „Es wäre toll, wenn die Radwege bei uns in der Region ausgebaut werden könnten“, sagt Reinke.

Johannes Reinke aus Spaden. Foto: Schoener
Überrascht hat Klaus Pülsch beim Ergebnis der Landtagswahl nichts. Erst recht nicht, dass Claus Seebeck das Direktmandat gewonnen hat. „Der Bezirk ist CDU-Land“, sagt der Flögelner. Das gute Abschneiden der AfD empfindet er nicht als besorgniserregend. Die Ursache liege auf Bundesebene. „Das sind Protestwähler, die sind mit der großen Politik unzufrieden.“ Als Erstes sollten sich die Abgeordneten mit der Energiekrise beschäftigen - das sei das drängendste Problem.

Roswitha Rademacher aus Langen. Foto: Schoener
Während sich Roswita Rademacher über das Ergebnis von SPD und Grünen freut, versetzt sie das der AfD in große Sorge. „Wir müssen aufpassen, dass das nicht überhandnimmt“, meint die Langenerin. Von den Abgeordneten erwartet sie einiges: „Sie müssen sich um die soziale Ungerechtigkeit kümmern, Studenten und Rentner werden oft fallen gelassen“, meint sie. Aber auch die Umwelt spiele eine große Rolle: „Schäden kann man nicht mehr rückgängig machen.“
Lena König hätte sich ein anderes Ergebnis gewünscht. „Als junger Mensch bin ich nicht zufrieden“, sagt die 22-Jährige. Als angehende Lehrerin hätte sie sich eine Partei an der Spitze gewünscht, „die sich stärker auf Bildung konzentriert“. Dass die Wähler der AfD zugenommen haben, findet die Studentin aus Bad Bederkesa „schlimm“. Künftig müssten Politiker nun unter anderem verstärkt Klimawandel stoppen.
Anita Gräf ist vom Zuwachs der AfD-Wählerschaft schockiert. Die Langenerin sieht hierin eine Trotzhaltung der Bürger im Cuxland. „Die steigenden Zahlen für die AfD sind ein Indikator dafür, dass sie mit der Politik nicht zufrieden sind.“ Die Gewinner der Wahl hätten nun einiges zu tun. „Sie müssen sich intensiver um die Belange der Bürger kümmern“, hält sie fest. Dazu gehören vor allem die Schwerpunkte Energie und Bildung.

Klaus Puelsch aus Flögeln. Foto: Archiv