Schiffdorf

Schiffdorf sammelt Kronkorken für Kinder in Ghana

Kronkorken landen oft achtlos im Müll – in Schiffdorf werden sie nun zum Lebensretter. Eine Sammelaktion unterstützt Kinder in Ghana mit Krankenversicherungen. Jetzt steht auch im Rathaus eine Box bereit.

Ein Mann steht lächelnd neben einer braunen Sammelbox im Eingangsbereich eines Gebäudes und hält eine Handvoll Kronkorken. An der Wand hinter ihm hängt ein Hinweisplakat zur Sammelaktion für Kinder in Ghana.

Bürgermeister Henrik Wärner freut sich über die neue Sammelbox für Kronkorken im Eingangsbereich des Schiffdorfer Rathauses. Foto: Gemeinde Schiffdorf

Sie sind klein, unscheinbar – und landen meist im Müll. In Schiffdorf allerdings können Kronkorken jetzt Großes bewirken. Die Gemeinde unterstützt ab sofort eine Aktion des Wiemsdorfers Udo Kawaletz, der seit Jahren Kronkorken sammelt, um Kindern in Ghana den Zugang zu einer Krankenversicherung zu ermöglichen. Im Eingangsbereich des Rathauses wurde dafür nun eine Sammelbox aufgestellt – braun lackiert, mit grünem Kronkorken-Symbol und einem Hinweisschild versehen.

„Eine kleine Geste kann das Leben eines Menschen in Ghana verändern“, sagt Bürgermeister Henrik Wärner. „Deshalb möchten wir als Gemeinde diese Aktion unterstützen und hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen – gerne auch Unternehmen, Schulen oder Vereine.“

Großes Engagement mit viel Handarbeit

Die Initiative geht auf den ehemaligen Lotsen Udo Kawaletz zurück. Er hatte vor einigen Jahren erfahren, dass aus Kronkorken Erlöse gewonnen werden können, mit denen Kinder in Ghana krankenversichert werden. Seitdem widmet er sich der Aufgabe mit Ausdauer – und mit viel Handarbeit: Jeder Kronkorken wird von ihm geprüft. Fremdkörper wie Papier, Batterien oder Schraubverschlüsse sortiert er aus, bevor er die Metallkorken in große Raschelsäcke füllt.

„Manchmal komme ich vom Einkaufen zurück, und meine Bank im Carport ist voller Tüten und Eimer“, berichtet Kawaletz. Viele Menschen geben ihre Kronkorken einfach bei ihm ab – nach Geburtstagen, aus dem privaten Haushalt oder sogar ganze Säcke von Firmen. Besonders freut ihn die neue Unterstützung durch die Gemeinde: „Je mehr Orte mitmachen, desto größer ist der Unterschied, den wir gemeinsam bewirken können.“

30 Kilo für ein Jahr Krankenversicherung

Sind die Säcke gefüllt, bringt Kawaletz sie zum Schrotthändler nach Bremen. Etwa 30 Kilogramm Metall bringen rund fünf Euro – genug, um ein Kind in Ghana ein Jahr lang krankenversichern zu können. Der Erlös geht an die „Ghana AG“ des Mütterzentrums Osterholz-Tenever. Die Initiative unterstützt im ghanaischen Kokoben Bildungs-, Freizeit- und Gesundheitsangebote. Allein im Jahr 2024 konnten mit den Mitteln 150 Kinder abgesichert werden.

Die neue Sammelbox im Schiffdorfer Rathaus ist während der Öffnungszeiten frei zugänglich: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie donnerstags zusätzlich von 15 bis 18 Uhr. Bürgermeister Wärner hofft auf rege Beteiligung: „Jeder Beitrag zählt – und gemeinsam können wir mit wenig Aufwand viel bewirken.“ (pm/mcw)

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