Geestland ist das Vorbild. Dort hat der ehemalige Bürgermeister Thorsten Krüger vor ein paar Jahren die kleinen Grundschulen in Lintig und Kührstedt-Ringstedt geschlossen. Weitgehend geräuschlos. Doch der Vergleich mit der Schul-Debatte in Schiffdorf hinkt. In mehrfacher Hinsicht. Den Dörfern rund um Beers gingen die Kinder aus, den Schulen fehlten schlicht die Schüler, um eine Zukunft einzufordern. Das ist in Wehdel und Sellstedt anders. Die Schulen sind nicht groß, aber alles andere als vom Aussterben bedroht. Und in ihnen wird super engagiert gearbeitet. Da wäre Geestenseth eher ein Kandidat, wo zumindest die Schüler aus der Gemeinde Schiffdorf rar sind. Dort aber ist das Gebäude besser in Schuss und ausbaufähig. Das zählt offenbar. Verwaltung und Politik geht es um die Zukunft. Sie wollen die Grundschulen, in die jahrzehntelang nicht vernünftig investiert wurde, für die Zukunft aufstellen. Das ist ehrenwert. Nur: Ein neues Gebäude macht noch keine gute Schule. Wenn eine funktionierende und gut besuchte Grundschule wie Wehdel gegen den erklärten Willen von Eltern, Lehrern, ja eines ganzen Dorfes dichtgemacht werden soll, bleibt ein ungutes Gefühl. Es sind nicht die Gebäude, die die Qualität des Unterrichts ausmachen, es sind die Lehrerinnen und Lehrer. Mit ihnen steht und fällt die Schule. Kinder leiden nicht, wenn der Kunstunterricht in einem Klassenraum stattfindet, sie leiden, wenn die Lehrer keinen Bock mehr haben.
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