Die seit Wochen angespannte Situation bei der Müllentsorgung in Bremen und im Cuxland entspannt sich vorerst: Das Entsorgungsunternehmen Karl Nehlsen und die Gewerkschaft ver.di haben am vergangenen Freitag eine Einigung erzielt. Beide Seiten verständigten sich in einem gerichtlichen Vergleich auf eine Streikpause bis zum 6. April. In dieser Zeit sollen die Verhandlungen weitergeführt werden.
Abfuhr der liegengebliebenen Abfälle gesichert
Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies eine gute Nachricht: Die Mülltonnen bleiben nicht länger überfüllt stehen. Laut Nehlsen werden die in den vergangenen Streiktagen nicht geleerten Tonnen in der kommenden Woche nachträglich abgeholt. „Unser Ziel bleibt es, einen verlässlichen Service für alle Haushalte und Betriebe sicherzustellen“, betont Oliver Groß, Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG.
Notdienstregelung in Arbeit
Neben der Streikpause haben sich beide Parteien darauf geeinigt, bis spätestens 28. März über eine Notdienstregelung zu verhandeln. Diese soll sicherstellen, dass auch im Falle neuer Streiks zumindest ein Mindestmaß an Müllentsorgung gewährleistet wird. „Es ist wichtig, eine nachhaltige Lösung zu finden, die sowohl die Interessen unserer Beschäftigten als auch die der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt“, erklärt Nehlsen-Geschäftsführer Frank Kuhna.
Ob die Einigung langfristig Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Nehlsen drängt darauf, eine verlässliche Lösung zu finden und weitere Arbeitsniederlegungen zu vermeiden. Auch ver.di hat sich bereit erklärt, konstruktive Gespräche zu führen. Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen dauert seit November vergangenen Jahres. Ver.di versucht, für das Nehlsen-Personal einen Tarifvertrag auszuhandeln. Einen solchen gebe es seit mehr als zehn Jahren nicht. Daraus resultiere eine Lohnlücke von 300 bis 500 Euro monatlich, heißt es von Seiten der Gewerkschaft.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob ein Kompromiss gefunden wird oder ob es nach dem 6. April zu neuen Streiks kommt. (pm/vk)