Loxstedt

Haushalt 2023: So steht es um die Finanzen in Loxstedt

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende, Zeit einen Blick auf die Finanzen der Gemeinde zu werfen. In Loxstedt ist nun erstmals der Haushalt für das kommende Jahr öffentlich vorgestellt worden. Und dieser birgt einige Besonderheiten.

Ein Glas mit Geld sowie umherliegende Geldscheine und -münzen.

Auch die Loxstedter müssen künftig ganz genau auf ihr Geld achten. Das zeigt der Haushalt 2023. Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Ungewöhnliches Bild in Loxstedt: Während die Jahre 2021 und 2022 für die Gemeinde finanziell positiv verlaufen sind, sieht das für 2023 anders aus, wie Gemeindebürgermeister Detlef Wellbrock (parteilos) bei der Vorstellung der Zahlen betont hat. Für das laufende Jahr plant die Gemeinde mit einem Plus von mindestens etwas über einer Million Euro, im Vorjahr waren es sogar rund 3,5 Millionen Euro. „Trotz Corona, vielleicht aber auch wegen Corona, weil einige Betriebe bei uns vorteilhaft aus der Krise gekommen sind und Handwerksbetriebe sich über eine gute Auftragslage freuen konnten“, so der Verwaltungschef.

Weniger Zuweisungen und mehr Kreisumlage

Diese zunächst positive Entwicklung führe im Umkehrschluss dazu, dass es im neuen Jahr so nicht weitergehe. „Bei uns bleibt wenig hängen, weil wir in der Steuerkraft stärker bewertet werden“, erklärte Wellbrock. Das habe zur Konsequenz, dass die Gemeinde weniger Geld aus dem kommunalen Finanzausgleich erhalte und mehr Kreisumlage zahlen muss. Vom Prinzip her richtig, wie Wellbrock auf Anmerkung des Landtagsabgeordneten OIiver Lottke (SPD) bestätigte, aber für die Gemeinde doch sehr belastend.

Denn unterm Strich mache das einen Unterschied von rund 800.000 Euro im Vergleich zum laufenden Jahr aus und die Gemeinde lande planmäßig am Ende des Jahres 2023 bei einem Minus von knapp 300.000 Euro. Dazu komme, dass die Gemeinde beim Personal „sehr vorsichtig“ geplant habe. Mögliche Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst, die die Personalkosten erhöhen würden, seien bis auf bereits eingeplante 100.000 Euro Mehrkosten noch nicht im Haushalt einberechnet. „Aktuell liegt die Tarifforderung bei einem Plus von zehn Prozent. Das wäre rund eine Million Euro mehr für uns. Vermutlich wird die Steigerung nicht in der Höhe kommen, aber es wird etwas kommen“, war sich der Verwaltungschef sicher. Somit werde das Defizit der Kommune noch wachsen.

Schulden der Gemeinde steigen an

Ebenfalls steigen wird der Schuldenstand der Gemeinde von rund 14 auf 18,1 Millionen Euro. Für geplante Investitionen müsse die Kommune rund 6,5 Millionen Euro als Kredit neu aufnehmen, tilge im Gegenzug aber 2,35 Millionen Euro bei bestehenden Krediten, erläuterte der Fachgebietsleiter Finanzdienste, Pascal Wessel. Ein vergleichsweise hoher Tilgungsbetrag, wie Wellbrock betonte. Dies sei damit zu erklären, dass der Rat sich circa um die Jahrtausendwende entschieden habe, Kredite nach Möglichkeit schon nach zehn Jahren abzubezahlen und nicht, wie früher oft üblich, über 25 oder 30 Jahre laufen zu lassen. „Wir müssen aber jetzt gucken, ob wir das weiterhin so machen können oder eher zu einem Zeitraum von 20 oder 25 Jahren zurückkehren müssen“, so Wellbrock. Dies müsse aber der Rat entscheiden.

Gute Jahre zahlen sich aus

Pro Kopf mache das für die 16.595 Loxstedter Einwohner (Stand Ende Juni 2022) eine Verschuldung von 1.084 Euro. Zum Vergleich: Der Landesschnitt liege bei 1.589 Euro pro Kopf, so Wessel. „Eine hohe Zahl, aber wir liegen noch relativ gut“, kommentierte Wellbrock. Außerdem ergänzte er, dass der Schuldenstand von rund 18 Millionen eine „große Nummer“ sei, aber niedriger ausfalle als befürchtet. „Durch die guten Jahre in der Vergangenheit sind wir in der Lage gewesen, weniger Schulden machen zu müssen“, so der Verwaltungschef. Ab der kommenden Woche werden sich die Fachausschüsse mit den Haushaltsplanungen für 2023 beschäftigen, schlussendlich entscheiden muss der Rat am 19. Dezember.

Kristin Seelbach
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