Cuxland Moin

Erinnerungen an BTX-Hack vor 40 Jahren und eine Liebeserklärung an den Videotext

MOIN heißt die tägliche Kolumne in der NORDSEE-ZEITUNG. Dieses Mal geht es um einen BTX-Hackerangriff vor 40 Jahren und die Liebe zum Videotext.

Am 17. November 1984 - also vor 40 Jahren - haben Hacker des Chaos Computer Clubs (CCC) das BTX-Netz geknackt. Den Hackern gelang es, rund 135.000 Mark von einem BTX-Zugangskonto der Hamburger Sparkasse abzurufen. Man wollte damit für alle sichtbar auf Schwächen im Bildschirmtext-System der Deutschen Post hinweisen. BTX war auch später ein beliebtes Angriffsziel von Hackern. Eingestellt wurde es aber erst Ende November 2001. Richtig warm wurde man nicht mit BTX, auch bei uns stand so ein Gerät im Büro.

Millionen erfreuen sich jeden Tag am Videotext

Ähnlich in der Anmutung ist der Teletext von ARD und ZDF (Sat.1, RTL usw.), von mir immer noch als Videotext bezeichnet. Ihn gibt es sogar schon seit 1980. Anders als BTX hat das Angebot mich gleich fasziniert, ich war richtig heiß drauf. Und der Videotext ist nicht totzukriegen. Auch wenn meine Töchter immer behaupten, ich sei der Einzige deutschlandweit, der diesen Text noch nutzt. Weit gefehlt. Mehrere Millionen rufen die Kurznachrichten jeden Tag immer noch auf. Wichtigste Anlässe, den Teletext aufzurufen, sind für die Nutzer die schnelle Information zur Nachrichtenlage, die Sportergebnisse sowie das Einholen von Zusatzinformationen zu Fernsehsendungen. Er gilt sogar als Einstieg ins interaktive Fernsehen.

Smart-TV auch Schwachstelle für Hacker-Angriffe

Und dabei wären wir wieder beim Hacken. Hacker können über die Schwachstelle Smart-TV auch auf weitere Daten zugreifen, wenn der Fernseher über das Heimnetzwerk verbunden ist. Den CCC gibt es übrigens immer noch. Den Videotext zum Glück auch, der ist selbst Hackern heilig.

Christian Döscher

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