Mögen Sie Tauben? Ich nicht. Weder mit Rotkohl, Kartoffeln und Soße, noch quicklebendig auf den Ästen unserer Eiche, oder auf dem Rasen. Das Gurren nervt, noch mehr die Hinterlassenschaften der Vögel. Und trotzdem: Ein Ringeltauben-Trio schwebt seit Monaten bei uns ein, um mal eben nen Happen zu schnappen. Sie picken alles auf, was Amseln & Co zum Beispiel mit einem mit einem Schnabel-Wisch hinausbefördert haben. Wenn sie könnten, würden sie sich garantiert auch im Vogelhaus ihren Wanst vollschlagen. Nur: Die Girrvögel sind zu groß für die kleinen Öffnungen. Das galt bis vor ein paar Wochen auch für die Rabenvögel. Aber die schwarzen Viecher sind ausgesprochen schlau und lernfähig. Offenbar war der Heißhunger auf die „Leckereien“ im Vogelhaus so groß, dass sich insbesondere eine Dohle zunächst als Kolibri versuchte. Mit Erfolg. Sekundenlang stand sie in der Luft, fischte mit dem Schnabel Nussbruch heraus und drehte dann ab. Auch Elstern und Krähen haben sich schon abgemüht. Auch wenn ich diese Vögel nicht mag: Beim Zugucken kam fast ein schlechtes Gewissen.

Ungebetene Futtergäste: Clevere Manöver von Rabenvögeln sorgen für Überraschung am Vogelhaus. Foto: Gambarini/dpa

NZ-Porträts. Foto: Hartmann Foto: Arnd Hartmann
