Schwarz glänzend steht er im Unterrichtsraum der Loxstedter Musikschule und präsentiert sich als deren neuestes Schmuckstück: ein echter Flügel. Dank einer Spende des Columbus Cruise Center Bremerhaven (CCCB) bereichert das Instrument nun das Angebot der Musikschule unter der Leitung von Udo Janoske. Dabei war der Weg des Instruments dorthin durchaus bewegend und birgt bis heute das ein oder andere Geheimnis, wie Veit Hürdler, Geschäftsführer des CCCB verrät.
Flügel entpuppt sich als „mysteriöser Fall“
Die Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen ist Tagesgeschäft von Hürdler und seinem Team. „Wir bringen das Gepäck auf die Schiffe und runter, aber auch Ausstattungsteile, die zum Beispiel nur im Sommer gebraucht werden“, erklärt er. „,Manchmal fallen dabei auch Sachen von der Palette‘ ist bei uns ein scherzhafter Spruch über diese Arbeit“, so Hürdler. Was keineswegs bedeute, dass Dinge tatsächlich runterfallen, aber dass sein Team Dinge vom Schiff hole, von denen niemand wisse, wem sie gehören und die nie wieder jemand abhole. Auf diese mysteriöse Weise sei auch der Flügel im Lager des Columbus Bahnhofs gelandet. Klar sei nur, dass das Instrument der Marke Yamaha 1991 gebaut und später vom damaligen Musikhaus Steiner in Bremerhaven gekauft worden ist. Dann muss der Flügel irgendwie zunächst auf ein Schiff und später dann in den Columbus Bahnhof gekommen sein. Wie genau, kann Hürdler nicht sagen.

Bei den Proben und Aufführungen des Stücks „Passenger Processing“ hat „Das Letzte Kleinod“ den Flügel (im Hintergrund) noch an seiner alten Wirkungsstätte genutzt. Foto: Das Letzte Kleinod
Über Verbindungen nach Loxstedt gekommen
Über Bernd Mante, Mitarbeiter der Entsorgungsfirma Richard Bauer Rohstoff-Großhandel, sei dann die Idee entstanden, das Instrument zu spenden. „Ich habe den Flügel entdeckt und fand es schade, dass er nur rumstand“, erzählt er. Und knüpfte über Hans-Joachim „Jo“ Ott den Kontakt zur Loxstedter Musikschule. In der Mante selbst seit Jahren lernt und daher deren ehemaligen Leiter gut kennt. Gemeinsam mit Hürdler entwickelten sie Anfang des vergangenen Jahres die Idee, den Flügel an die Schule zu spenden. „Ich war sofort begeistert, weil wir uns gerne für junge Menschen einsetzen und der Flügel hier noch mal eine neue Bestimmung bekommt“, so Hürdler. Nach einer „kleinen Odyssee durch den Zoll“, der Columbus Bahnhof liegt im Freihafengebiet, sei der Flügel sicher in Loxstedt gelandet. Und steht jetzt, nach größerer Restauration, in die die Gemeinde rund 6.000 Euro investiert hat, in der Musikschule. „Unter anderem mussten Tasten ausgetauscht werden, auch neue Rollen brauchte der Flügel“, erinnert sich Jo Ott. Jetzt sei der Flügel wieder schön und vor allem spielfähig. Die Musikschule will das zum Anlass nehmen und lädt am 18. September zum Lehrerkonzert in die Loxstedter Kirche.
Lehrerkonzert
Anlässlich der 650+1 Jahrfeier und zur Einweihung des neuen Flügels lädt die Musikschule für Sonntag, 18. September, 17 Uhr, zum Konzert von Lehrern und Gästen in die St.-Marien-Kirche ein. Unter dem Motto von Klassik bis Pop oder vom Tango bis Folk wird den Besuchern ein vielfältiges Programm geboten. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden gebeten für besseres Licht in der Kirche und für den Transport des Konzertflügels.- Musikschulen
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