Hagen

Bei der Hagener Eiswette geht es wieder gesellig zu

Steiht die Aue oder geiht sie? Um diese Frage dreht sich die Hagener Eiswette. Sie steigt in diesem Jahr am 21. Januar. Rund herum wird ein Volksfest gefeiert, das mit Glühwein, Bratwurst und mit einer großen Tombola lockt.

Eiswettschneider Christian Schwertfeger mit dem Bügeleisen in der Hand, Notarius Publicus Achim Thaler und Eiswett-Präsidentin Giesela Schwertfeger überqueren die Auebrücke.

Eiswettschneider Christian Schwertfeger mit dem Bügeleisen in der Hand, Notarius Publicus Achim Thaler und Eiswett-Präsidentin Giesela Schwertfeger überqueren die Auebrücke. Foto: Heß

Die traditionelle Hagener Eiswette steigt am Sonntag, 21. Januar, zum 53. Mal. Zurzeit werden letzte Vorbereitungen getroffen. Die spannende Frage lautet: „Steiht“ die Aue oder „geiht“ sie? Und gelingt es dem Dartverein Bramstedt „Flying Bulldogs“, das Eiswett-Komitee in einem 10 gegen 10 Spiel zu besiegen und die 250 Euro Siegprämie zu gewinnen?

„Tradition bewahren und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinde stärken“ lautet seit Jahrzehnten die Devise der Hagener Eiswette. Das gesellige Volksfest soll im Kreise vieler Besucher ausgiebig gefeiert werden. Ab 11 Uhr heißt es auf dem Festplatz an der Aue: „Die Eiswettfrauen beweisen Mut, wetten gegen Männer mit Zylinderhut...“.

Zur heiteren Einstimmung aufs Zeremoniell haben Bürgermeister Andreas Wittenberg und Eiswettpräsidentin Giesela Schwertfeger zahlreiche Gäste ins Rathaus eingeladen. Um 11 Uhr marschiert das Komitee mit Eiswettschneider Christian Schwertfeger an der Spitze vom Rathaus zum Parkplatz an der Burgallee, wo das heitere Prozedere stattfindet. Mit einem alten Bügeleisen, das mit glühenden Kohlen gefüllt ist, prüft „Meister Zwirn“, ob die Aue steiht (zugefroren ist), oder ob sie geiht (fließt). Die Verlierer der Wette zahlen das anschließende Kohl- und Pinkelessen.

Auf dem Festplatz gibt es für die Besucher Glühwein und Grillwurst. Eine große Tombola lockt mit vielen Preisen. Seit Gründung der Eiswette im Jahr 1972 war die Aue elf Mal so zugefroren, dass der Eiswettschneider trockenen Fußes das andere Ufer erreichen konnte. Das war zuletzt 2021 der Fall. Meistens musste er aber in das DLRG-Boot steigen, um die Aue zu überqueren.

Ums Bügeleisen ranken sich viele Geschichten

Mit dem alten Bügeleisen hat es seine besondere Bewandtnis. Man munkelt, dass es vor Jahrzehnten völlig verrostet beim Ausbaggern der Aue gefunden wurde.„Haben unsere Vorfahren vielleicht schon das gleiche Zeremoniell gefeiert?“ so die Überlegungen des Komitees. Schließlich könne der Schneider bei einem seiner gefahrvollen Übergänge über die Aue ins Wasser gefallen sein und das eiserne Bügeleisen verloren haben. Abenteuerliche Geschichten ranken sich um das wichtigste Requisit der Eiswette von 1972. Eine besagt, dass aus dem Alter des Bügeleisens zu schließen sei, dass die Hagener Tradition schon sehr viel älter sein muss als die Bremer Eiswette.

Von Beginn an hat sich das Hagener Eiswett-Komitee für die Förderung gemeinnütziger Projekte in der Gemeinde Hagen eingesetzt. Hiervon haben unter anderem die Jugendfeuerwehr, Kindergärten, Schulen und Vereine profitiert.(fp/skw)

Ursula Heß

Freie Mitarbeiterin

Ursula Heß ist als freie Mitarbeiterin für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine/Ihre Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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