Zur Eröffnung des Waldbades Bokel watet Juliane Netzer in Badehose und Badehemd mit schnellen Schritten in das Schwimmbecken. „Das wurde wirklich Zeit, dass das Waldbad wieder aufmacht“, sagt die 57-Jährige aus Bokel. Während der Saison kommt die Ärztin fast in jeder Mittagspause vorbei, um eine halbe Stunde ihre Bahnen zu schwimmen. „Dabei kann ich wunderbar abschalten und den Kopf freikriegen“, erzählt sie.
Zur Mittagspause ins Waldbad
Die Medizinerin ist eine von zwei Besucherinnen, die sich am Eröffnungstag bei ziemlich kühlem Wetter ins Wasser traut. Bei einer Lufttemperatur von zwölf Grad hat das Wasser immerhin 17,4 Grad Celsius. „Es fühlt sich gut an und ist nicht zu kalt“, sagt Juliane Netzer, die allerdings gewohnt ist, bei fast jedem Wetter im Freibad zu schwimmen. Zumindest, wenn es geöffnet hat. Die Besucher, die zur Eröffnung gekommen sind, darunter Stammgäste und Anwohner aus Bokel, bleiben jedoch angezogen am Beckenrand stehen und schauen den beiden Damen beim Baden zu.
Das Waldbad eröffnet traditionell am 1. Juni. „Das war schon immer so“, sagt Betriebsleiter Marcel Curras-Varela. Und es klingt so, als ob es auch immer so bleiben wird. Das Lubibad in Lunestedt wird hingegen immer schon zwei Wochen vorher eröffnet. Für das Personal in Beverstedt ist es auch praktischer, den Saisonbeginn etwas zu strecken und nicht beide Bäder gleichzeitig zu eröffnen. „Das Waldbad mit seiner idyllischen Lage ist etwas Besonderes“, sagt der Betriebsleiter.
Neue Rutsche und Strandkörbe
Im Großen und Ganzen ist das Waldbad immer noch gut in Schuss. Allerdings können sich die Besucher in diesem Jahr auf einige Neuerungen freuen. „Wir haben eine neue größere und breitere Rutsche angeschafft“, sagt die Erste Gemeinderätin Claudia Lühmann, die das Waldbad in Vertretung für Bürgermeister Guido Dieckmann (parteilos) eröffnet. Die alte Rutsche hatte ihre besten Tage bereits hinter sich und musste dringend erneuert werden. Kostenpunkt: 15.000 Euro.
Für noch mehr Strandgefühl im Waldbad sorgen sieben neue Strandkörbe. „Die Besucher können die Strandkörbe mieten, genau wie am Strand“, sagt Lühmann. Tatsächlich ist die Nutzung der Strandkörbe auch im Waldbad nicht umsonst und soll sechs Euro am Tag kosten. „Da wir nur sieben haben, halten wir das für angemessen“, sagt sie. Immerhin: Die Eintrittspreise im Waldbad sind in diesem Jahr stabil geblieben.
Die „gute Fee“ im Waldbad ist Krista Snider, die die Eintrittskarten verkauft und den Kiosk betreibt. „In der Saison bin ich fast jeden Tag da, dass bin ich gewohnt“, sagt sie und lacht. Bei den Stammgästen ist sie nicht zuletzt für ihren Kuchen beliebt. In diesem Jahr hat sie erstmals Unterstützung von ihrer 17-jährigen Enkelin Melissa.
Mehr als 4000 Besucher pro Saison
„Im Vorjahr hatten wir 4650 Besucher in der Saison“, sagt Betriebsleiter Curras-Varela. Wobei die Zahlen je nach Wetter schwanken könnten. An besonders heißen Ferientagen waren es in der Vergangenheit bis zu 500 Gäste.
Unterdessen beendet Juliane Netzer ihre Bahnen. „Ich stelle immer wieder fest, wie viele auswärtige Besucher vom Waldbad begeistert sind. Ich glaube vielen Menschen in der Region ist gar nicht klar, was wir hier für ein Kleinod haben“, sagt sie.
Waldbad täglich geöffnet Juni bis September:
14 bis 19 Uhr
13 bis 19 Uhr (in den Ferien)

Im Waldbad Bokel können die Besucher sieben neue Strandkörbe mieten. Foto: Iven

Zur traditionellen Eröffnung sind rund 20 Besucher ins Waldbad Bokel gekommen. Foto: Iven

Die neue Rutsche ist breiter als das alte Modell. Foto: Iven