75 Jahre Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit: Unser Grundgesetz feiert heute Geburtstag. Und ja, ich finde, Feiern ist in diesem Fall angebracht. Auch wenn momentan eher Krisenstimmung herrscht. Pandemie, Kriege und Krisen haben ihre Spuren hinterlassen. Es wird gegen Bevölkerungsgruppen gehetzt und Kräfte, die unsere Demokratie und Verfassung ablehnen, nehmen auch im Cuxland zu. Gleichzeitig beweisen aber Tausende von Bürgern, die gegen solche Kräfte auf die Straße gehen, dass unsere Demokratie lebt und sie den Menschen nicht egal ist. Das Grundgesetz hat Deutschland geprägt und von Anfang an - die Europawahl am 9. Juni lässt grüßen - auf eine enge Einbindung der Bundesrepublik in die europäische Staatengemeinschaft gezielt. Weniger Einigkeit herrschte hingegen zum Beispiel bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Sie hat es erst nach mehreren Abstimmungen und dank des unermüdlichen Engagements der vier „Mütter des Grundgesetzes“ Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel in das Grundgesetz geschafft. Unter Fachleuten gilt die Bundesrepublik heute als „geglückte Demokratie“ und das Grundgesetz, einst nur als Provisorium nach dem Krieg ersonnen, hat sich als starkes Fundament für unser Land erwiesen. An uns ist es nun, dieses zu erhalten und weiter auszubauen. Und heute eben auch einfach mal zu feiern. Für meine Familie war der 23. Mai übrigens auch ganz ohne Grundgesetz schon immer ein Grund zum Feiern. Hat doch heute mein Opa mütterlicherseits Geburtstag - und nur einen Tag später mein Opa väterlicherseits. In diesem Sinne also: Herzlichen Glückwunsch, liebe Opas und herzlichen Glückwunsch, liebes Grundgesetz.
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