Der BUND bittet interessierte Bürger darum, Wasserproben aus ihren Haus- und Gartenbrunnen möglichst kurz vorher in gründlich gesäuberten Gläsern abzufüllen und mitzubringen. Ganz wichtig sind dabei auch genaue Angaben zur Probenstelle, wie Adresse und GPS-Koordinaten, Art der Probenstelle, Umgebung usw. Hilfestellung bietet dabei der BUND-Protokollbogen „Hausbrunnen“, der unter www.BUND-Weser-Elbe.de/aktionwasser heruntergeladen werden kann. Dort gibt es auch weitere Infos.
„Der Stickstoffeintrag aus der Düngung und anderen Quellen belastet unser Grundwasser“, sagt Bernd Quellmalz, BUND-Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe. „Wegen zum Teil hoher Nitrat-Gehalte wird die Aufbereitung zu Trinkwasser immer aufwendiger. Denn Nitrat ist gesundheitsschädlich.“
Stickstoff-Düngesaldo auf Landesebene hat sich verringert
Doch es gibt Anlass zur Hoffnung auf Besserung: Laut des niedersächsischen Nährstoffberichts 2022 hat sich das Stickstoff-Düngesaldo auf Landesebene mittlerweile so weit verringert, dass die rechtlich zulässige Stickstoff-Düngung auf Landesebene sowie in der überwiegenden Zahl der Landkreise eingehalten oder vielfach bereits nicht mehr voll ausgeschöpft wird. Der Nährstoffüberschuss von ehemals 80.000 Tonnen Stickstoff im Berichtszeitraum 2014/15 wurde komplett abgebaut und auf minus 16.219 Tonnen Stickstoff auf Landesebene reduziert. Dieser Rückgang ist Folge des weiter gesunkenen Mineraldüngerabsatzes sowie eines rückläufigen Nährstoffaufkommens aus der Tierhaltung.
Aus vielen Einzelproben einen Überblick gewinnen
„Das ist eine gute Entwicklung“, betont Quellmalz. „Mit unserer Nitrat-Testung wollen wir nun prüfen, ob sich dies schon im Grundwasser aus Haus- und Gartenbrunnen widerspiegelt.“ Aus vielen Einzelproben kann der BUND zudem einen Überblick gewinnen, wie hoch die Nitrat-Belastung im Landkreis ist. Die Ergebnisse werden unter https://aktionwasser.bund-weser-elbe.de/ veröffentlicht. Dort sind vergangene Messergebnisse einsehbar.
Die Nitrat-Testung des BUND ist eine Citizen-Science-Aktion ( Bürger werden Teil des Forschungsprozesses) und findet am Freitag, 8. September, von 16 bis 18 Uhr im Nationalpark-Haus Wurster Nordseeküste in Dorum-Neufeld, Am Kutterhafen 1, statt. Der BUND bittet um Anmeldung unter bernd.quellmalz@nds.bund.net. (pm/bel)