„Nicht vergessen! Valentinstag! Mit Herz schenken!“ steht in fetten Buchstaben im Supermarkt-Prospekt. Und dazu: „Be my Valentine“ - wer da nicht dahinschmelzt... Dicker kann der Zaunpfahl kaum sein: Auf zwei roten Seiten - rot wie die Liebe - sind zuckersüße Leckereien zum „Tag der Liebe“ abgebildet. Kuchenstücke heißen „Sweetheart“, sind in Herzform gebacken und mit Zuckerguss-Herzen verziert - Holzhammer-Romantik. Auf Schoko-Schachteln steht „Von Herzen“, „Für Dich, Schatz“, „Hab Dich lieb“ oder „Denke an Dich“ - Verliebte können nur zugreifen. Herz-Likörpralinen versprechen „Alles Liebe“ - und landen mit verklärtem Blick im Einkaufswagen.
Wer nicht backen will, kauft tiefgekühlte Amore-Himbeer-Herztorte, Erdbeer-Herzhefegebäck, Brioche-Frühstücksherzen mit Schriftzug „Love“, Dinkel-Joghurt-Kuchenherze, Herz-Berliner, rosa Makronen-Herze oder Eisherze am Stiel - „limited edition“, ein Muss für Verliebte. Pralinen stecken in Herzschachteln und heißen „lovelies“. Topfblumen zieren Herz-Stecker. Parfüm wird kitschig verpackt mit Schriftzug „Lass Dein Herz sprechen“. Im Supermarkt stehen Sonderposten, Herz-Luftballons winken geradezu. Und wer das Besondere liebt: Es gibt Pizza in Herzform und Duftklopapier mit Herzen. Gegen so viel Rosarot und Herze wirken Rosamunde Pilcher-Filme wie Dokumentationen.
Aber wer war Valentin? Namensgeber für den Valentinstag scheint der heilige Valentin aus Rom zu sein, Schutzpatron der Liebenden. Er lebte im 3. Jahrhundert, traute Liebespaare nach christlichem Ritus, obwohl Kaiser Claudius II. das verboten hat. Die Ehen standen unter einem besonders guten Stern. Auf Befehl des Kaisers wurde Valentin enthauptet - am 14. Februar 269.