Im Internet gibt es Hunderte von heftigen Reaktionen auf das Molen-Drama von Bremerhaven. In der Nacht auf den 18. August sackte die Nordmole an der Mündung der Geeste teils ab, der historische Leuchtturm auf dem Molenkopf droht umzustürzen. Bremerhaven würde damit ein weiteres maritimes Wahrzeichen verlieren. In Facebook wird das durchweg bitter, teils auch wütend kommentiert.
Hier User-Kommentare auf der Facebok-Seite der NORDSEE-ZEITUNG:
Ole Schnitzer: „Bremerhaven bröckelt auseinander.“
Andreas Dziggel: „Innerhalb von drei Jahren bricht das zweite maritime Wahrzeichen der Seestadt Bremerhaven vor den Augen der Öffentlichkeit in sich zusammen. Dazu noch an dem Wochenende, wo sich besonders viele Gäste in der Stadt aufhalten dürften. Wie bei der ,Seuten Deern‘ war der marode Zustand der Mole seit Jahren bekannt. Außer einem Absperrzaun tat sich nichts! Nun macht sich Bremerhaven mal wieder in ganz Deutschland auf tragische Weise lächerlich! Nicht der Alleinverantwortliche, aber das Gesicht der Krise ist der Oberbürgermeister Melf Grantz! Der Mann scheint das Unglück für die Stadt geradezu anzuziehen!“
Torsten Zibuhr: „Da kann mir keiner erzählen, dass in den letzten Jahren kein Baugutachter das vorausgesagt hat. Da wurde geschlampt.“
Andreas Peter Müssigbrodt: „Schade drum. Schöne Stunden dort verbracht damals. Jetzt können wir zuschauen, wie der Turm ins Wasser stürzt.“
Jens Mahlow: „Das reiht sich lückenlos in die Ereignisse der letzten Jahre in Bremerhaven ein. Da wären zu nennen: Flugplatz Luneort voreilig stillgelegt in der vagen und falschen Erwartung des rechtlich auf tönernen Füßen stehenden OTB. Das Schifffahrtsmuseum renovierungsbedürftig. Die Museumsschiffe dem Untergang geweiht bzw. bereits abgesoffen. Die Brücke im Kaiserhafen schrottreif. Der Container-Aussichtsturm durchgerostet. Die Obere Bürger und das Karstadt Gebäude mit dem Flair einer Geisterstadt. Vielleicht passiert es ja, dass Mole und Leuchtturm in den nächsten Tagen einstürzen, wenn viele Touristen am Weserdeich das ,Spektakel‘ live anschauen können. Die Videos werden dann sicherlich für recht viel Publicity sorgen. Jahrzehntelange Ignoranz zeigt nun ihre Spuren."
Renate Schneider: „Hier geht alles den Bach runter. Schuld sind unsere Politiker. Bremerhaven hat nichts mehr zu bieten. Denen ist es egal, ob die Stadt verkommt.“
Hans Hermann: „Da wird jetzt gesagt, es ist seit Jahren in Planung gewesen, die Mole zu restaurieren – eben, die Betonung liegt auf ,seit Jahren‘ - das ist typisch Deutschland.“
Reaktionen auf Twitter:
@JuergenHB: „Maritime Tage in #Bremerhaven. Ein Highlight, ein Leuchtturm der umfällt. Die lassen sich echt was einfallen. Die Seute Deern hat ja schon gut Publikum gezogen.“
@ShindaHotaru: „Meeting war heute Morgen zur Hälfte Geschichte der Nordmole und es fühlt sich auch als Nicht-Bremerhavenerin an, als ob Bremerhaven einen Mitbürger verlieren könnte.“
@ChackZz: „Stellt sich raus: Einfach irgendwas sieben Jahre lang (!) absperren reicht nicht, wenn was kaputt ist.“
@p_faltermann: „Marketingtechnisch ein Super-Ding für Bremerhaven. Passend zu den Maritimen Tagen.“
@inue67: „Dort saßen wir als Kinder immer und haben Eis gegessen.“
@ChristphWalter: „Was bedeutet eigentlich #Denkmalschutz im Land Bremen? #Seute_Deern, dann die #Drehbrücke, jetzt der #Leuchtturm in Bremerhaven. Sind die Eigentümer denkmalgeschützter Bauwerke nicht zum Erhalt verpflichtet oder ist das in Bremen anders?“
@ralfekrowski: „Es ist schon fast ein Symbol: Die Stadt kümmert sich gerne um Leuchtturmprojekte, aber nicht um die Leuchttürme, um den Bestand.“
dw we got this#Bremerhaven #Geestemole #Nordmole #Leuchturm pic.twitter.com/r3VGWh5DRb
— Hamburg Sea Devils (@SeaDevilsHH) August 18, 2022
Reaktionen auf Instagram:
@miendeern.bremerhaven: „Soo schade, ich bin total traurig. Unsere schöne Mole ist abgesackt. Und mein Lieblingsplatz nicht zu retten. Ein weiteres Wahrzeichen Bremerhavens ist Geschichte.“
@gruenebremerhaven: „… Das macht uns betroffen, gleichzeitig sind wir entsetzt. … Nach dem Verlust der Seute Deern ist dies nun schon der zweite herbe Schlag für Bremerhavens Wahrzeichen. Nun stellt sich die Frage, hätte der immense Schaden an der Nordmole durch eine schnellere Sanierung verhindert werden können und wer trägt die Verantwortung für den Verlust? Wurden die Prioritäten richtig gesetzt?“
@thomasdamsonfotografie: „Adieu, mein Freund.“
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