Bremerhaven

In der Langen Nacht der Kultur wird getanzt, musiziert und gestaunt

Egal ob Tanz, Musik oder Schauspiel, zur Langen Nacht der Kultur kam jeder auf seine Kosten. Bei strahlendem Sonnenschein gab es in Bremerhaven viel zu erleben. Doch nicht nur in der Innenstadt tummelten sich die Künstler.

Frauen tanzen am Strand in Bremerhaven.

Direkt am Deich zeigten die Tänzer des Global Water Dances Bremerhaven ihre Darbietung zum Thema „Schmelzendes Eis, steigendes Wasser“. Foto: Masorat Foto: Ralf Masorat

An über 44 Orten fand zur 21. Langen Nacht der Kultur bei strahlendem Sonnenschein ein vielfältiges Programm statt. Die meisten Besucher fanden sich in der Bürgermeister-Smidt-Straße wieder, die zahlreiche Walk-Acts mit ihren Darbietungen zur großen Bühne machten. So verzauberte beispielsweise Rogier Kappers Passanten neben der Krabbenfrau mit seiner Glasorgel. Von Abba bis zu Folk-Songs konnte der Niederländer so einige Hits auf den 52 Bier-, Cognac- oder Champagnergläsern erklingen lassen.

Ein Mann spielt auf einer selbst gebauten Glas-Orgel.

Auf seiner Glasorgel mit 52 verschiedenen Gläsern ließ Rogier Kappers auf der Bürgermeister-Smidt-Straße Hits von ABBA bis Folk-Songs erklingen. Foto: Masorat-f Foto: Ralf Masorat

Nahe des Theodor-Heuss-Platzes war Doris Batzler mit ihrem Duo Solo Winnie und Fred unterwegs. So einige Besucher haben sich für einen zweiten Blick umgedreht. Mit ihrem Walk-Act hat Batzler viele Bremerhavener zum Lachen gebracht.

Für einige Besucher ging es hoch hinaus

In der Aussichtsetage des Radarturms hat es währenddessen geknistert und gerauscht. Zwölf alte Radiogeräte gaben die typischen Geräusche wieder, die heutzutage im Zeitalter des störungsfreien Digitalradios nahezu ausgestorben sind. Zur Erinnerung an 100 Jahre Rundfunk hat Unerhört - der Verein für neue Musik Bremerhaven zu einer Ausstellung geladen. Dabei standen nicht nur die altertümlichen Geräte im Vordergrund, sondern die Bedeutung des Rundfunks für das kulturelle Leben der Menschen.

Großer Andrang beim theatralen Stadtspaziergang

Knapp 50 Teilnehmende konnte Intendant Lars Tietje bei der ersten Runde vor dem Stadttheater begrüßen. Flotten Schrittes marschierte die Gruppe in Richtung Museumshafen, wo es im Schatten des Koggenbräugebäudes die erste Performance gab. Eben noch ein Marschierer unter anderen, sprang Schauspieler Leon Häder nun auf die imaginäre Bühne. Sein Vortrag aus dem Ein-Personen-Stück „Demian“, das derzeit im Kleinen Haus läuft, fesselte und amüsierte das Publikum gleichermaßen.

Auch dem Schauspieler war anzumerken, dass ihm das Bad in der Menge sichtlich gefiel. Weiter ging es in Richtung Klimahaus, zum Neuen Hafen und dem Hafen der Schiffergilde, wo Ballett, spritzige Dialoge und musikalische Einlagen auf die Spaziergänger warteten.

Nicht nur im Zentrum wurden Zuschauer begeistert

Musik und Tanz erwartete die Besucher auch im Historischen Museum. Die besondere Tanz-Performance „Zukunft - Vergangenheit = Gegenwart“ der völlig in Weiß gekleideten Darstellerinnen des Tanz-Theaterprojektes erfreute die Zuschauer sichtlich. „Ich fand es sehr gut. Schon bei der ersten Aufführung war ich dabei und mir sind jetzt viel mehr Details aufgefallen“, meint Klaus-Peter Mieville.

Frauen führen eine Tanz-Performance auf.

Die Tanzperformance zum Thema „Zukunft-Vergangenheit=Gegenwart“ im Historischen Museum erstaunte die Zuschauer. Foto: Masorat Foto: Ralf Masorat

Auch im Fischereihafen oder im Goethe-Quartier gab es vieles zu sehen und erleben. So verblüffte der Seher und Mentalist Lars Ruth die Besucher seiner Vorstellungen im Theater im Fischereihafen. Während der interaktiven Show voller Illusionen hat Ruth es geschafft, die Gedanken einiger ausgewählter Teilnehmer zu lesen. „Ich bin froh, dass ich mich heute auf diese Vorstellung eingelassen habe“, sagt eine Zuschauerin, die ihren Namen nicht verrät, nach der Vorstellung.

Ein Mann und eine Frau berühren gegenseitig ihre Hände.

Der Mentalist Lars Ruth hat im TiF die Gedanken der Zuschauer gelesen. Foto: Masorat Foto: Ralf Masorat

Die Künstlerin Claudia Christoffel präsentierte während der Langen Nacht der Kultur ihre Ausstellung „Ein Herz für Künstler*innen“ in der Galerie Goethe 45. Neben einer Mini-Demo war während der Langen Nacht der Kultur auch ein Schuss in den Räumen der Galerie zu hören. Diese besondere Soundinstallation wurde in Gedenken an Opfer von Femiziden eingerichtet.

Claudia Christoffel veranstaltet eine Mini-Demo während der Langen Nacht der Kultur.

Im Goethe45 stellt die Künstlerin Claudia Christoffel (links) Arbeiten zu gesellschaftspolitischen Themen vor. Foto: Ralf Masorat

Viele der feministische Arbeiten sind durch eine halb-ironische Herangehensweise an das Thema entstanden. So bestickte Christoffel beispielsweise Geschirrtücher mit Zitaten der Autorin Jane Austin. „Die Vielfalt der Veranstaltung ist einfach super“, lobt die Künstlerin die Lange Nacht der Kultur.

Lange Nacht der Kultur 2023 in Fotos

Hier haben wir noch einige Eindrücke von der Langen Nacht der Kultur zusammengefasst.
Die Theatergruppe "Alles nur Theater" nahm für die Lebenshilfe an der "Langen Na...
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Die Theatergruppe "Alles nur Theater" nahm für die Lebenshilfe an der "Langen Nacht der Kultur" teil. Foto: Ralf Masorat
"Can't Stop und Freunde" auf der Sommerbühne vorm Stadttheater. Foto: Masorat-f
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"Can't Stop und Freunde" auf der Sommerbühne vorm Stadttheater. Foto: Masorat-f Foto: Ralf Masorat
Dobranotch im Pferdestall.
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Dobranotch im Pferdestall. Foto: Ralf Masorat
Musik gibt es an allen Ecken
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Musik gibt es an allen Ecken
Walk-Acts in der Innenstadt. Foto: Masorat-f
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Walk-Acts in der Innenstadt. Foto: Masorat-f Foto: Ralf Masorat
Shellycoat lieferten eine feurige Performance beim "Rock Am Fleeth"-Festival des...
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Shellycoat lieferten eine feurige Performance beim "Rock Am Fleeth"-Festival des Rock Cyclus. Foto: Ralf Masorat
"The Polites" unterhielten die Gäste vorm Muckefuck in der Alten Bürger.
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"The Polites" unterhielten die Gäste vorm Muckefuck in der Alten Bürger. Foto: Ralf Masorat
Jens Carstensen liebt das Knistern und Knacken alter Radiogeräte.
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Jens Carstensen liebt das Knistern und Knacken alter Radiogeräte. Foto: Oberstech

Über die Autoren

Regina Konradi
Otto Oberstech

Freier Mitarbeiter

Otto Oberstech ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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