Bremerhaven

Oberbürgermeister Grantz stellt sich Ihren kritischen Fragen

Das Stadtbild, Radwege und die Lebensqualität in Bremerhaven: Um diese und viele andere Themen ging es bei einer exklusiven NZplus Veranstaltung mit Oberbürgermeister Melf Grantz. Zwei Stunden ließ er sich in seinem Büro von NZ-Abonnenten „löchern“.

Abonnenten der Nordsee-Zeitung treffen OB Melf Grantz in seinem Büro.

Bei der ersten NZplus Veranstaltung besuchen Leser OB Melf Grantz in seinem Büro. Foto: Lothar Scheschonka

Herzlich begrüßt Oberbürgermeister Grantz seine Gäste - gibt jedem die Hand. Schnell nehmen alle am runden Tisch im Büro des Stadtoberhauptes Platz. Im Gespräch reden die NZplus-Abonnenten nicht um den heißen Brei herum. Es geht direkt zur Sache: „Warum lässt man es zu, dass viele Obdachlose und Drogenabhängige mitten in der Stadt direkt vor den Eingängen des Columbus-Centers sitzen und rumpöbeln? Das sehen nicht nur wir, sondern auch die Touristen. Was wird dagegen getan?“, lautet die erste Frage von Rolf Ebeling.

„Da haben wir ein Problem“, gibt Grantz offen zu, wie bei vielen Anmerkungen an diesem Abend. „Die Methadonausgabepraxis befindet sich oberhalb des früheren Saturnmarktes und der zuständige Arzt beabsichtigt nicht, dort wegzuziehen. Eine solche Station muss vorgehalten werden. Nur weil jemand es als unschön empfindet, können wir die Menschen nicht wegschicken, die sich dort aufhalten, mal ein Bierchen trinken und sonst nicht in irgendeiner Form straffällig werden. Wenn wir die Station an einen anderen Ort verlagern, wird auch das Problem nur an eine andere Stelle ziehen“, erklärt Grantz.

Direkte Fragen und Kritik an den OB

Viele der Besucher wünschen sich von Grantz eine Einschätzung zu Themen, die ihnen wichtig sind und wollen an der ein oder anderen Stelle auch Kritik üben. Dabei geht es unter anderem um die versackte Mole, die Auswirkungen des Fachkräftemangels für die Stadt und die oftmals fehlende Sauberkeit.

Gerd Mindermann beschäftigen die Radwege in Bremerhaven. Es fehle an vielen Stellen eine klare Beschilderung und teilweise an durchgängig befahrbaren Radwegen. „Das ist nur ein Stückwerk“, beschreibt der 74-Jährige den Zustand.

„Der neue Fahrradweg von Wulsdorf zum Fischereihafen wird dieses Jahr fertig. Er ist ein Bestandteil der zukünftigen Nord-Süd-Trasse. Ich bin überzeugt, dass wir diese in zwei bis drei Jahren fertig haben“, erklärt Grantz bestimmt. „Es hat nie so viel Geld für den Ausbau von Radwegen gegeben wie jetzt. Lange wurde politisch kein Wert darauf gelegt. Aber es gibt ein Umdenken und das Fahrrad wird in der zukünftigen Mobilität Bremerhavens eine wesentlich größere Rolle spielen“, sagt der Oberbürgermeister.

Teilnehmer aus Stadt und Land

Nicht nur den Bremerhavenern ist wichtig, was Grantz zu sagen hat. Die Hälfte der Teilnehmer stammt aus dem Landkreis Cuxhaven - so auch Christiane Grimm. Die gebürtige Geestländerin kennt die Licht- und Schattenseiten von Bremerhaven. Sie interessierte sich besonders dafür, was Grantz über die Entwicklung der Stadt sagt und was dabei versäumt wurde. Im Nachhinein freut sich die 63-Jährige über die persönliche Runde und die Themenvielfalt, die besprochen wurde. Gerd Mindermann aus Spaden hofft, dass die ein oder andere Idee bei Grantz durch das Gespräch ankommt und auch umgesetzt wird. Ihn freut: „Wir haben viele verschiedene Probleme besprochen.“

Der Oberbürgermeister geht an diesem Abend sorgfältig auf jede der vielen Fragen ein. Diese Gesprächsrunde war die erste Veranstaltung für NZplus-Abonnenten der NORDSEE-ZEITUNG nach der Pandemie. Zuvor waren die Aktionen unter dem Namen „NZ + Ich“ bekannt. Nun werden sie unter dem neuen Namen NZplus Veranstaltung zusammengefasst. Für dieses Jahr sind rund 24 Aktivitäten in der Stadt und im Landkreis Cuxhaven geplant.

Gerd Mindermann

Gerd Mindermann besucht mit NZplus OB Melf Grantz in seinem Büro. Foto: Lothar Scheschonka

Christiane Grimm

Christiane Grimm ist gespannt, was OB Melf Grantz zu sagen hat. Foto: Lothar Scheschonka

Regina Konradi
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