Angesichts der in Aussicht stehenden 2.000 Arbeitsplätze fordert die Fraktion Bündnis Deutschland (BD) in der Bremischen Bürgerschaft (Landtag) eine zügige Umsetzung sowie eine frühzeitige Transparenz der Planungsfortschritte gegenüber der Öffentlichkeit, heißt es in einer Stellungnahme von Sven Schellenberg, hafenpolitischer Sprecher der BD-Fraktion. „Zwei Jahre nach dem offiziellen Planungsbeginn liegt immer noch keine Entscheidungsgrundlage für den Bau vor, das ist ein Armutszeugnis“, so Schellenberg. „Während andere Häfen längst liefern, wird im rot-grün-roten Land Bremen noch über die Schlickverbringung diskutiert.
„Seit vielen Jahren ist bekannt, dass der Bau eines Energy Port davon abhängt, ob ausreichende Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen zur Kompensation der Folgeschäden im Ökosystem des Mündungsbereiches der Weser möglich sind“, betont der Stadtrat der Grünen, Ralf Rüdiger Heinrich. „Auch das Problem der Deponierung oder Aufarbeitung des Baggergutes ist nicht neu. Das Bremer Hafenressort hätte diese Fragen längst abschließend bearbeiten müssen.“
Heinrich: Positive Entwicklung – Vogt lenkt ein
Vor dem Hintergrund der ökologischen, aber auch finanziellen Probleme beim Bau des Energy Ports habe sich der Senat in seinem Beschluss dazu bekannt, der Windenergie-Industrie Flächen und Kajen im gesamten südlichen Bereich des Containerterminals anzubieten. „Damit entspricht der Senat der seit 2023 erhobenen Forderung der Grünen, die nicht mehr für den Containerumschlag benötigten Kapazitäten für Off- und Onshore-Windenergie zu nutzen“, so Heinrich: „Wir freuen uns, dass Senatorin Vogt ihre bisherige Ablehnung zugunsten einer positiven Entwicklung aufgegeben hat.“
„Ich begrüße, dass die Planungen für einen Energy Port im Blexer Bogen und im Binnenhafen an der Westkaje Fischereihafen endlich vorangehen“, heißt es in einer Stellungnahme von Nils Bothen, hafenpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. „Wir haben mit den Kompensationsflächen und der Schlickverbringung große Herausforderungen, die wir nun weiter angehen und dann konkrete Entscheidungen treffen.“ Die Nutzung eines Teils der Stromkaje mit dem „Eco Power Port“ biete – ergänzend zu dieser Planung – die Chance, beim Umschlag von Windenergiekomponenten kurzfristig mitzuspielen. „Aber zum Gelingen des Energiestandortes Bremerhaven benötigen wir Möglichkeiten für die Ansiedlung von Unternehmen, die Großkomponenten produzieren“, so Bothen weiter. „Wenn die Energieziele erreicht werden sollen, kommen alle Häfen an ihre Grenzen – und dafür muss Bremerhaven gerüstet sein“. (pm/bel)