Eigentlich sollte sich das zuletzt von der Bredo-Werft genutzte Schwimmdock V am Donnerstag auf den Weg nach Jamaika machen. Doch der falsch oder verdreht aufgewickelte Schleppdraht der „Titan“ - eine unterarmdicke Stahltrosse - machte einen Strich durch die Rechnung, weshalb Dock und Schiff nach nur einer Stunde umdrehen und die Festmacher für die Columbuskaje bestellten.
Am Freitag musste ein Autokran von Land aus Hilfe leisten, den schweren Schleppdraht von der Spindel der „Titan“ zu ziehen und auf die Kaje zu legen. Der Draht müsse neu justiert werden, hieß es zunächst. Am Nachmittag wurde er komplett gegen den Ersatzdraht an Bord getauscht.
Man wolle so schnell wie möglich wieder los, aber das hänge von der Dauer ab, die Drähte zu tauschen. Auf dem Atlantik werden wegen des möglichen Wellengangs bis zu 1.000 Meter abgerollt, die langsame Schleppfahrt in die Karibik kann bis zu sechs Wochen dauern.
Die Überführung sollte nach der Reparatur entweder noch am späten Freitag starten oder in aller Frühe am Sonnabend. Denn zu 6 Uhr muss der Liegeplatz an der Columbuskaje spätestens geräumt sein. Er ist reserviert für das Kreuzfahrtschiff „Costa Favolosa“.
Das Schwimmdock V soll beim Aufbau einer Werft in Jamaikas Hauptstadt Kingston genutzt werden. Es lag 18 Jahre lang in Bremerhaven.

Bis Freitagabend konnte der Hochseeschlepper „Titan“ mit dem Schwimmdock nicht ablegen. Foto: Scheer