Beschäftigte im Land Bremen profitieren nach Angaben der Arbeitnehmerkammer im Zwei-Städte-Staat besonders von der Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro zum 1. Oktober.
„Der Anteil von Geringverdienern ist hier sehr hoch“, sagte am Montag Kammer-Hauptgeschäftsführer Peer Rosenthal. So profitierten in Bremen 49.900, in Bremerhaven 9.900, zusammen also mehr als 59.000 Menschen, meistens Frauen. „Sie arbeiten besonders häufig in gering bezahlten Berufen, etwa als Verkäuferinnen, Arzt- und Praxishilfen oder in der Gastronomie“, führte Rosenthal aus.
22 Prozent der Arbeitnehmer in Bremerhaven arbeiten zu einem Niedriglohn
Niedrig sei das Gehalt zudem bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die in Betrieben ohne Tarifvertrag beschäftigt seien. In Bremen arbeiteten 18 Prozent der Vollzeitbeschäftigten zu einem Niedriglohn, verdienten also monatlich weniger als 2344 Euro brutto. In Bremerhaven seien es sogar 22 Prozent.
„Bundesweit werden rund 6,2 Millionen Beschäftigte vom erhöhten Mindestlohn profitieren“, sagte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses Arbeit und Soziales, Bernd Rützel (SPD). Die Erhöhung sei nun angesichts steigender Lebensmittel- und Energiepreise elementar für die Beschäftigten.