Bremerhaven

Ein Herz für 400 Bedürftige beim Oster-Festmahl in Bremerhaven

Alexis Vaiou hat nicht nur ein Herz für Angela Merkel, der Wirt des „Olympischen Feuers“ erwärmt auch die Herzen von 400 Bedürftigen in Bremerhaven - und deren Magen. Das Osteressen fiel kleiner aus als sonst. Eine Köstlichkeit ist aber immer dabei.

(v. links n. rechts) Manfred Jabs, Karin Treu und Alexis Vaiou

Zu essen gab es reichlich, wenn auch für weniger Gäste als sonst. Foto: Arnd Hartmann

Die Schlange vor dem roten Teppich im Eingang des Storms Söben ist schon ziemlich lang, als die zwei Spanferkel als Attraktion des Tages geliefert werden. Erst hatte es so ausgesehen, als müsste der Braten in diesem Jahr ausfallen, berichtet Alexis Vaiou, der Wirt des Restaurants „Olympisches Feuer“ und Mitorganisator des Osteressens. „Ich wollte das unbedingt, das Spanferkel ist mein Symbol und es muss einfach dabei sein. Bei allen Veranstaltungen bisher gab es eins“, erzählt Vaiou sichtbar glücklich. Nach drei Jahren Abwesenheit fand am Donnerstag wieder das große Festessen für 400 Bedürftige statt.

Rund vierzig Ehrenamtliche packen im Storms Söben mit an

Trotz einiger Bedenken im Vorhinein des Festmahls für Bedürftige hat am Ende - mal wieder - alles hingehauen. Rund vierzig Ehrenamtliche tummeln sich im Saal, zeigen den Gästen ihren Platz oder räumen schmutziges Geschirr ab. Zweimal 200 Gäste werden an den österlich geschmückten Tischen bewirtet. Sogar eine Gruppe Schülerinnen von der Edith-Stein-Schule in Bremerhaven ist während ihrer Osterferien zum Helfen gekommen. Die Fünftklässlerinnen sind neu dabei. „Wir wollen, dass die Kinder sehen, dass karitative Arbeit Spaß macht“, berichtet Birgit Schmidt, die die Gruppe als Lehrerin begleitet.

  Bild
Zitat Icon
„Auch in Zeiten der Krise bleiben wir Menschen und wir schaffen das.“

Alexis Vaiou, Inhaber „Olympisches Feuer“

An der Tür empfängt Vaiou, bundesweit als Merkel-Fan bekannt, die Gäste persönlich, manche begrüßen ihn wie einen alten Freund. An nichts soll es heute mangeln. Neben den Spanferkeln türmen sich in Schüsseln und auf Tabletts Salate, Schnitzel, Beilagen, Nachspeisen und, und, und. Mit den Worten „Es ist an alle gedacht“, eröffnet Manfred Jabs, Leiter der Tafel, schlussendlich das reichhaltige Buffet.

Neben alten Bekannten gibt es auch viele neue Gesichter

„Dieses Mal haben wir ein ganz anderes Publikum als sonst. Wir haben heute viele junge Menschen dabei, was auch daran liegt, dass wir etwas gezielter eingeladen haben. Bei 400 Leuten konnten wir leider nicht alle aufnehmen“, sagt Jabs.

Karl Lösche und Heiner Kluge sind beide das erste Mal dabei. Sie sind vor allem aus Neugierde gekommen und wollen Bekannte treffen, die sie länger nicht gesehen haben. Beide haben im Laufe des vergangenen Jahres ihre Arbeit verloren und sind neu bei der Tafel Bremerhaven. Heiner Kluge ist begeistert von dem Angebot: „Ich habe bis vor kurzem noch in Bremen gelebt. Ich finde es unglaublich, was die Leute hier leisten - das ist einmalig.“ Dabei möchten sie nicht einmal alles nutzen, was auf zwei Stockwerken geboten sind.

Osteressen für Bedürftige nach drei Jahren Corona-Pause zurück

Am Donnerstag lud Alexis Vaiou, Wirt des Restaurants „Olypisches Feuer“ an er Hafenstraße, gemeinsam mit Manfred Jabs von der Tafel und Karin Treu (afz) wieder zum gemeinsamen Festessen im Storms Söben.

01:05 min

Am Ende der Treppe in den ersten Stock bieten Friseure kostenlose Haarschnitte an. Außerdem bietet eine Fußpflegerin ihre Dienste an, es gibt Energiespartipps, eine Fotobox und Gratis-Gutscheine für eine Pfoten- und Krallenpflege in einem Bremerhavener Hundesalon. Für Friseurin Stephanie Knoch, die mit zwei Azubis vom Förderzentrum „Sailing In“ da ist, ist das diesjährige Osteressen eine Premiere. „Ich bin total stolz, dass ich hier sein darf. Das Gebäude ist meine alte Grundschule“, freut sich Knoch.

Zum Abschied gibt es einen Blumenstrauß für alle

Während im Erdgeschoss die meisten schon beim Kuchen angekommen sind, treffen vor der Tür schon die ersten Leute für die zweite Runde ein. Drinnen spricht das Organisationsteam über die Herausforderungen im Vorlauf der Veranstaltung. „Es war und ist schwierig, genügend Sponsoren zu finden“, resümiert Karin Treu vom AFZ. Mit Blick auf das Nikolausessen sind die Initiatoren aber optimistisch. „Jetzt geht es wieder voran. Auch in Zeiten der Krise bleiben wir Menschen und wir schaffen das auch“, meint Vaiou voller Überzeugung.

Der rote Teppich ist eröffnet. Die Organisation des Osteressens war für (v. links) Manfred Jabs, Karin Treu und Alexis Vaiou harte Arbeit.

Der rote Teppich ist eröffnet. Die Organisation des Osteressens war für (v. links) Manfred Jabs, Karin Treu und Alexis Vaiou harte Arbeit. Foto: Arnd Hartmann

Das Spanferkel darf nicht fehlen. Alexis Vaiou packt beim Ausladen des kulinarischen Highlights mit an.

Das Spanferkel darf nicht fehlen. Alexis Vaiou packt beim Ausladen des kulinarischen Highlights mit an. Foto: Arnd Hartmann

Heiner Kluge (r.) und Karl Lösche (l.) waren das erste Mal dabei und freuten sich über das Angebot des Osteressens.

Heiner Kluge (r.) und Karl Lösche (l.) waren das erste Mal dabei und freuten sich über das Angebot des Osteressens. Foto: Arnd Hartmann

Anstehen für ein kostenfreies Mahl.

Anstehen für ein kostenfreies Mahl. Foto: Arnd Hartmann

Blick entlang der Tafeln mit Bedürftigen, die sich das Osteressen schmecken lassen.

Blick entlang der Tafeln mit Bedürftigen, die sich das Osteressen schmecken lassen. Foto: Arnd Hartmann

Blick entlang der Tafeln mit Bedürftigen, die sich das Osteressen schmecken lassen.

Blick entlang der Tafeln mit Bedürftigen, die sich das Osteressen schmecken lassen. Foto: Arnd Hartmann

Blick entlang der Tafeln mit Bedürftigen, die sich das Osteressen schmecken lassen.

Blick entlang der Tafeln mit Bedürftigen, die sich das Osteressen schmecken lassen. Foto: Arnd Hartmann

Levin Meis

Volontär

Als gebürtiger Ostwestfale ist Levin Meis nach einem Studium der Medienkulturwissenschaft und der Geschichte ganz im Süden Deutschlands, in Freiburg, in den hohen Norden gekommen. Bei der NORDSEE-ZEITUNG lernt er als Volontär das Handwerk des Journalisten in allen Facetten.

0 Kommentare
Newsletter NEWSLETTER
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
nach Oben