Jedes Frühjahr puhle ich die Wurzeltriebe der wilden, weiß blühenden Aster aus dem Boden. Aber meine Gegnerin macht es ganz geschickt. Sie platziert sich mitten in meinen Iris-Horsten oder ganz dicht am Bauernjasmin und Flieder. Ein alljährliches Versteckspiel, aber diese Tricks der Staude kenne ich schon. Ihre Triebe überall aus der Erde zu holen, ist unmöglich. Aber ich möchte nun mal nicht, dass die Aster in meinem Lieblingsbeet alles daniederpflügt. Doch jetzt im Herbst war sie nicht nur eine strahlende Schönheit und eine sehr beliebte Futterpflanze für Wildbienen und andere Insekten. Da bin ich natürlich dahingeschmolzen und habe mich mit der Zugewanderten wieder angefreundet. Mal wieder. Trotzdem werde ich im kommenden Frühjahr wieder versuchen, ihr wenigstens an bestimmten Beetplätzen den Garaus zu machen. Dabei hat sich die Aster in diesem Jahr trotz meiner energischen Eindämmungsversuche stärker ausgebreitet als je zuvor. Ihre langen Stängel lassen die kleinen Blüten zwischen Sträuchern und Stauden im Wind wippen. Totgeglaubte leben halt länger.
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