„Quiiieeetsch“ - „Brems“ - „Pfffff“ - „Zsch“. Wenn ich mit dem Fahrrad durch die Häuserschluchten von Bremerhaven kurve, dann fühle ich mich manchmal wie Donald Duck im Großstadt-Dschungel. Nur dass ich mich nicht durch den dichten Verkehr drängle, sondern ganz banalen Hindernissen in menschenleeren Straßen ausweichen muss.
Sitze ich morgens erst einmal im Sattel, dauert es normalerweise fünf Minuten, bis die Tür des Fahrradkellers im Pressehaus hinter mir ins Schloss fällt. Dazwischen liegt jedoch ein heißer Slalom - einmal quer durch Lehe. Mein größten Feinde auf diesem Weg: Scherbenhaufen. Mittlerweile weiß ich genau, an welchen Stellen ich wie fahren muss, damit mein Reifen nicht an irgendeinem der tausend Glassplitter wieder mal Schaden nimmt. Bin ich auf dem Arbeitsweg mit den Gedanken schon halb im Termin, anstatt auf dem Asphalt, dann kommt es vor, dass ich die Gefahr erst sehe, wenn es schon leise unter der Felge knirscht. Dann heißt es hoffen, dass das Rad die Luft hält und nicht den Rest der Strecke geschoben werden muss. Doch manchmal ist jede Hoffnung vergebens - und mein Ohr meldet eindeutige Signale: „Pfffff“, „Zsch“.