Zwölf Auswärtssiege in Folge hatten die Hauptstädter gefeiert und wollten mit dem 13. eine neue Liga-Bestmarke setzen. Doch in Bremerhaven war Endstation. Die Mannschaft setzte sich angefeuert von 4.647 Zuschauern in der ausverkauften Eisarena in einem hochklassigen Duell mit 5:1 (1:0, 2:1, 2:0) durch und überflügelte damit die zuvor punktgleichen Berliner.
Unterzahlspiel der Schlüssel zum Erfolg
„Es gab viele enge Situationen in der Partie, die in unsere Richtung gelaufen sind - die wir dann aber auch ausgenutzt haben. Das Unterzahlspiel war gerade im zweiten Drittel der Schlüssel zum Sieg“, sagte Trainer Thomas Popiesch.

„Die Mannschaft bleibt konstant und demütig. Das finde ich zurzeit sehr beeindruckend und wir sind da unheimlich stolz drauf.“
Und schon ein Lob an das Team hinterher. „Über alles kann die Mannschaft sehr zufrieden sein aktuell. Es fällt viel für uns, aber die Mannschaft nimmt es auch, bleibt konstant und demütig. Das finde ich zurzeit sehr beeindruckend und wir sind da unheimlich stolz drauf.“
Von Beginn an ein offensiver Schlagabtausch
Das Topspiel war von Beginn an ein offensiver Schlagabtausch. Gudlevskis musste gleich eine Monsterparade auspacken, um den Schuss von Frederik Tiffels zu entschärfen (3. Minute). Kurz darauf war dann Bremerhavens Verteidiger Nicholas B. Jensen frei durch, scheiterte jedoch an Berlins Keeper Jake Hildebrand.
Christian Wejse – Spieler des Spiels
Allerdings foulte ein zurückgeeilter Berliner Jensen beim Schussversuch - und das beste Überzahlteam der Liga nutzte gleich die erste sich bietende Chance. Christian Wejse fälschte einen Schlagschuss von Kapitän Jan Urbas unhaltbar zur 1:0-Führung der Hausherren ab (7.). Zudem hatten die Bremerhavener das nötige Quäntchen Glück. Marcel Noebels verfehlte aus kürzester Distanz nach einem Zuckerpass das leere Tor.
Die Eisbären mit mehr Schüsse, aber die Pinguins treffen
Da die Pinguins ihr zweites Powerplay nicht nutzen konnten, ging es mit dem knappen Vorsprung in den mittleren Abschnitt. Trotz zahlreicher Überzahl-Situationen der Pinguins hatten die Eisbären zu diesem Zeitpunkt (26.) mit 15:10 Torschüssen mehr Abschlüsse als die Hausherren. Doch das Abwehrbollwerk der Pinguins hielt - selbst als die Gäste in eigenem Powerplay die Taktzahl erhöhten.
Kaum war diese Druckphase überstanden, erhöhte Colt Conrad auf 2:0 (30.). Und es sollte noch besser kommen. Nach sehenswerter Vorarbeit von Philip Preto gelang Christian Wejse mit seinem zweiten Streich an diesem Nachmittag das 3:0 (34.).
Tobias Eder trifft für die Berliner
Die Vorentscheidung? Nicht ganz. Durch kuriose Schiedsrichter-Entscheidungen gerieten die Pinguins plötzlich in Unterzahl, statt in Überzahl zu agieren. Doch auch diese Phase überstanden die Bremerhavener mit einem erneut souveränen Gudlevskis im Kasten unbeschadet. Kaum komplett, traf dann aber doch noch Tobias Eder (40.) zum 1:3-Anschluss für die Berliner.

Christian Wejse (links) und Patrice Cormier im Fauskampf. Foto: Scheer
Die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter mündeten dann noch in einer Schlägerei zwischen Pinguins-Stürmer Christian Wejse und Patrice Cormier. „Es war wie eine Art Playoff-Spiel. Sie sind mit uns aktuell das Top-Team. Solche Jungs muss man schlagen, wenn man die Nummer eins sein will. Da müssen wir ihre Intensität und Härte annehmen“, erklärte der Doppeltorschütze.
Ein Traumtor zum Endstand
Die Berliner hatten im Schlussabschnitt nach einem Wechselfehler der Bremerhavener durch Noebels die Riesenchance, weiter zu verkürzen, doch der Stürmer scheiterte einmal mehr an Gudlevskis (47.). Besser machte es auf der Gegenseite Felix Scheel. Er ließ den Berliner Keeper mit einer Körpertäuschung aussteigen und legte ihm die kleine schwarze Hartgummischeibe zum 4:1 durch die „Hosenträger“ (48.).

Felix Scheel bejubelt sein Tor zum 4:1. Foto: Scheer
Diesen Vorsprung ließen sich die Pinguins nicht mehr nehmen, vielmehr nutzten sie die entstehenden Lücken durch die aufrückenden Eisbären noch zu einem Traumtor. Nino Kinder, Phillip Bruggisser und Torschütze Ross Mauermann spielten Tic-Tac-Toe und markierten das 5:1 (55.) - die Party konnte beginnen. „Es ist schön, ganz oben zu stehen und vor allem einen gewissen Abstand nach unten zu haben. Darauf müssen wir aufbauen und weiter besser und besser werden, um dann bereit zu sein für die Playoffs“, so Jeglic.
Pinguins - Eisbären 5:1 (1:0, 2:1, 2:0)
Tore: 1:0 (6:29) Wejse (Urbas, Jeglic) bei 5/4), 2:0 (29:14) Conrad, 3:0 (33:35) Wejse (Preto, Büsing), 3:1 (39:43) Eder (Ronning, Tiffels), 4:1 (47:52) Scheel (Uher, Grönlund), 5:1 (54:07) Mauermann (Kinder, Bruggisser).