„Das Nationaltrikot zum ersten Mal zu tragen, war die Krönung. Ein geiles Feeling, Gänsehaut pur“, sagte Wirth am Tag nach seinem ersten A-Länderspiel im Gespräch mit der NORDSEE-ZEITUNG. Dass die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes das Testspiel in der der WM-Vorbereitung mit 1:5 (0:1, 0:1, 1:3) verlor, ärgerte den 23-Jährigen, nahm ihm aber nicht die Freude am Debüt. „Es macht Riesenspaß, auf so einem Niveau zu kämpfen, vor allem gegen so eine tschechische Mannschaft, wo schon hochkarätige Spieler dabei waren.“ Tschechien machte wie schon beim ersten Test am Donnerstag (2:6) einen reiferen Eindruck. Das deutsche Team hat noch Luft nach oben. Bis zum WM-Start im Mai in Tampere und Riga ist aber noch ausreichend Zeit, um an der eigenen Form zu feilen.
Wirth sitzt einmal auf der Strafbank
Wirth bekam seine Wechsel in der vierten Verteidigung an der Seite von Eric Mik (Eisbären Berlin). Der Bremerhavener machte einen soliden Job. Bei den Gegentoren stand der Pinguins-Verteidiger nicht auf dem Eis. „Ich hatte mir nicht so viel versprochen, weil wir neun Verteidiger waren und ich auch vom ersten Trainingstag an als neunter Verteidiger gespielt habe. Ich wusste nicht einmal, ob ich überhaupt ein Spiel bekomme“, erzählt Wirth über seine erste Woche bei der Nationalmannschaft. „Ich musste im Training überzeugen, das hat geklappt. Im Endeffekt war es optimal, dass ich sogar in meiner Geburtsstadt Frankfurt spielen durfte. Ich konnte vor Familie und Freunden spielen. Ich habe ein gutes Spiel gemacht, aber geiler wäre ein Sieg gewesen.“ Auffälligster Offensivspieler der deutschen Mannschaft war Parker Tuomie, der im Nachwuchs des REV Bremerhaven mit dem Eishockey angefangen hat.
Franzreb steht nicht im Line-up
Zum Kader der deutschen Nationalmannschaft gehört aktuell in Maximilian Franzreb auch ein zweiter Profi der Fischtown Pinguins. Der Torhüter, der am Donnerstag beim 2:6 im ersten Test gegen Tschechien in Kassel zwischen den Pfosten gestanden hatte, gehörte am Samstag nicht zum Line-up und blieb absprachegemäß auf der Tribüne. Co-Trainer Alexander Sulzer ist ebenfalls als Assistenztrainer für das Nationalteam abgestellt. Das habe ihm geholfen, sagte Wirth: „Es gab viele Ähnlichkeiten mit der Defensiv-Taktik in Bremerhaven, viele ähnliche Prinzipien im Abwehrspiel und in Unterzahl. Das hat natürlich geholfen.“
Am Dienstag startet die zweite Woche der WM-Vorbereitung, dann werden einige Stammspieler zum Kader stoßen. Ob Wirth und Franzreb weiter dabei sind, hat der DEB noch nicht bekanntgegeben. Höhepunkte der zweiten Woche sind die beiden Länderspiele gegen Österreich am Donnerstag, 20. April, in Deggendorf (19.30 Uhr) und Samstag, 22. April, in Landshut (17 Uhr).
Wirth und seine Pinguins-Bilanz
Wirth hat zwar am Samstag zum ersten Mal das Trikot der A-Nationalmannschaft getragen, sein erstes Spiel für Deutschland war das Match mit den Tschechen aber nicht. Der Verteidiger durfte bereits für die U16, U17, U18 und die U-20-Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes auflaufen.
Hier noch der statistische der Blick nach Bremerhaven: Wirth hat in der abgelaufenen Saison 61 DEL-Spiele für die Fischtown Pinguins absolviert. Er kam in diesen Partien auf ein Tor und sieben Vorlagen. Ob der 23-Jährige auch in der kommenden Serie das Bremerhavener Trikot trägt, steht noch nicht fest. Wirths Vertrag ist ausgelaufen. Eine Verlängerung des Arbeitspapiers scheint aber auch nicht ausgeschlossen zu sein.

Moritz Wirth (rechts) geht gut zur Sache - hier im Zweikampf an der Bande. Foto: DEB/City-Press GmbH