Fischtown Pinguins

Ein Ex-Bremerhavener fügt den Pinguins die erste Saisonniederlage zu

Die Fischtown Pinguins haben das erste Spiel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey-Liga knapp verloren. Bei den Straubing Tigers unterlagen sie in einer wechselhaften Partie mit 3:4 nach Verlängerung. Ausgerechnet ein Ex-Pinguin traf.

Markus Vikingstad beim Torschuss

Markus Vikingstad scheiterte mit einem Penalty an Straubings Torhüter Hunter Miska, erzielte später aber einen schönen Treffer. Foto: Schindler

Statt des erhofften Sieges bleibt für die Pinguins nur ein Punkt. Gerade nach der 3:2-Führung im Schlussdrittel war mehr drin, unter dem Strich aber ging das Unentschieden nach 60 Minuten in Ordnung. In der Verlängerung war es dann der erst vor dieser Saison aus Bremerhaven nach Straubing gewechselte Philip Samuelsson, der das Spiel für die Tigers entschied. „Wenn man fünf Minuten vor dem Ende noch führt, will man natürlich gerne mehr als einen Punkt mitnehmen. Aber so wie das Spiel insgesamt gelaufen ist, bin ich auch mit einem Punkt zufrieden“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch.

Straubing provoziert viele Scheibenverluste

Die Pinguins kamen vor 4.625 Zuschauern gut in die Partie und hatten die ersten guten Schüsse und eine große Chance durch Jake Virtanen, doch nach knapp sieben Minuten kippte das Spiel, Straubing ließ die Pinguins kaum noch aus dem eigenen Drittel kombinieren, die Pässe waren nicht sauber und Straubing spielte körperlich stärker. Die Tigers erarbeiteten sich jetzt einige Chancen (Sandro Schönberger, Matt Bradley), die Torhüter Maxi Franzreb, der den Vorzug vor Kristers Gudlevskis bekommen hatte, aber zunichtemachte. „Sie haben viele Scheibenverluste provoziert: Ich hätte mir da ein klareres, einfacheres Spiel von uns gewünscht“, räumte Popiesch ein.

Jeglic schießt das erste Saisontor der Pinguins

Mit einem vergebenen Penalty durch Markus Vikingstad (22. Minute) begann das zweite Drittel, das deutlich mehr Action bot. Und vier Tore. Der stark spielende Lukas Kälble fand mit einem Pass genau den Schläger von Ziga Jeglic, der in der 23. Minute das erste Saisontor der Pinguins schoss. Die klärten danach die erste Überzahl, kassierten durch eine übermütige Aktion aber den Ausgleich. Als die Strafe gerade abgelaufen war, gingen drei Spieler tief dem Puck hinterher - und Straubing startete einen 2:1-Konter, den DEL-Veteran Marcel Müller trocken zum 1:1 (28.) vollendete. Die Tigers nutzten den Auftrieb, in einer druckvollen Überzahl erzielte Tyler Sheehy das 2:1 für Straubing (30.). Auch Bremerhaven kann Powerplay, das zeigten sie kurz darauf, auch wenn kein Tor fiel. Das folgte zwölf Sekunden vor der Drittelsirene, als Vikingstad aus der Drehung mit der Rückhand abzog und Tigers-Torhüter Hunter Miska überraschte.

Traumtor von Bruggisser

Im Schlussdrittel legten die Pinguins einen Blitzstart hin. Durch ein Traumtor von Philip Bruggisser, der seinen Gegenspieler mit einem Trick aufs Eis schickte und zum 3:2 (41.) einschoss. Kurz darauf waren sie in Überzahl, verpassten aber den nächsten Schlag. So blieb Straubing drin in der Partie und hatte Chancen auf den Ausgleich, doch Josh Samanski vergab gleich zwei Großchancen. Der Druck aber wurde immer größer, Pinguins-Torhüter Franzreb war schwer gefordert. Aber die Tigers brauchten eine Einzelleistung von Marcel Brandt zum 3:3 (55.). Der Verteidiger führte den Puck aus dem eigenen Drittel, versetzte mit Anders Grönlund und Vladimir Eminger gleich zwei Pinguins-Verteidiger und schoss Franzreb durch die Beine. So ging gleich das erste Saisonspiel in die Verlängerung. Franzreb parierte noch gegen Cole Fonstad, ehe der erst vor dieser Saison aus Bremerhaven nach Straubing gewechselte Philip Samuelsson das Siegtor für die Tigers schoss.

Am Sonntag bestreiten die Fischtown Pinguins ihr erstes Heimspiel der Saison. Um 14 Uhr ist der Nordrivale Grizzlys Wolfsburg zu Gast in der Eisarena.

Die Statistik

Straubing Tigers - Fischtown Pinguins 4:3 n.V. (0:0; 2:2; 1:1; 1:0)

Straubing: Tor: Miska (Bugl); Abwehr: Brandt, Braun - Klein, Daschner - Samuelsson, Mattinen - Zimmermann;

Angriff: Tuomie, Samanski, Zengerle - Fonstad, Scott, Sheehy - Schönberger, Brunnhuber, Clarke - Connolly, Bradley, Müller

Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Grönlund, Eminger - Kälble, Bruggisser - Appendino, Preto; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Uher, Friesen, Virtanen - McKenzie, Vikingstad, Mauermann - Kinder, Wejse, Scheel - Khaidarov

Tore: 0:1 (23:39) Jeglic (Kälble, Bruggisser); 1:1 (27:26) Müller (Bradley, Brandt); 2:1 (29:37) Sheehy (Müller, Mattinen) bei 5/4; 2:2 (39:48) Vikingstad (Bruggisser, Mauermann); 2:3 (40:51) Bruggisser (Friesen); 3:3 (54:58) Brandt (Braun); 4:3 (62:19) Samuelsson (Fonstad)

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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