Für die kommende Saison führt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit den Landesverbänden sogenannte Beruhigungspausen ein. Dadurch könne man Spielabbrüche vermeiden und Eskalationen am Platz verhindern. Das „STOPP-Konzept“ ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Gewaltprävention bei Amateurspielen.
Pfeift der Schiedsrichter ab und ordnet mit gekreuzten Armen über dem Kopf eine Beruhigungspause an, müssen sich die Spieler im eigenen Strafraum versammeln. Das kann er bei zum Beispiel bei Tätlichkeiten und Rudelbildungen, aber auch bei verbalen Anfeindungen von Mannschaftsbetreuern oder Zuschauern machen.
Die Kapitäne, Trainer und eventuell Ordner gehen dann in den Mittelkreis. Dort nennt der Unparteiische den Grund und die Dauer der Pause und fordert die Ansprechpartner im Mittelkreis auf, Spieler, Zuschauer oder Teamoffizielle wieder zu beruhigen. Erst, wenn das geschehen ist, geht das Spiel weiter. Pro Spiel kann es zwei Beruhigungspausen geben. Wirken diese nicht, erfolgt ein Spielabbruch.
Mehr Schutz vor allem für Schiedsrichter
Genehmigt wurde das Projekt vom internationalen FIFA-Regel-Gremium IFAB (International Football Association Board). Die neuen Regeln gelten für alle Altersklassen im Männer-, Frauen- und Jugendbereich unterhalb der Regionalliga. Auch Schulungen für Vereine zur Prävention von Gewalt soll es vermehrt geben. Der DFB empfiehlt den Verbänden außerdem den Einsatz von Ansprechpersonen für Schiedsrichter, sogenannte „Kümmerer“. „Die Stimmung auf vielen Sportplätzen ist leider häufig zu aggressiv und von Respektlosigkeiten geprägt. Das ist inakzeptabel und erfordert weitere Bemühungen, die wir nun auf den Weg gebracht haben“, sagte DFB-Vizepräsident für Amateure, Ronny Zimmermann. Immer wieder komme es zu Gewalt, besonders gegen Schiedsrichtern. Auch in Bremerhaven und im Kreis Cuxhaven. Seit etwa zehn Jahren ermittelt der DFB anhand der Spielberichte der Unparteiischen das Lagebild, in denen auch Fälle von Gewalt und Diskriminierung dokumentiert werden.