Bremerhaven

Diese Läden bleiben bis Ende Juni in Bremerhavens ehemaliger Karstadt-Passage

Für den Abriss des ehemaligen Karstadthauses in Bremerhaven gibt es kein festes Datum. Deshalb dürfen die Zwischenmieter, die die Passage beleben, länger bleiben. Ein Mieter hat auch aus Sorge um die Kunden den Vertrag vorzeitig gekündigt.

Die Pop-up-Läden dürfen länger bleiben - wir sagen, wer mitmacht.

Die Pop-up-Läden dürfen länger bleiben - wir sagen, wer mitmacht.

Foto: Arnd Hartmann

Es ist eine „Win-Win“-Situation: die leer stehenden Läden in der ehemaligen Karstadt-Passage können günstig betrieben werden und die Passage wirkt belebter, bis geklärt ist, was mit dem Objekt passiert. Die Stadt hat das Karstadt-Haus samt Passage gekauft und plant momentan den Abriss.

„Wir streben an, die Mietverträge bis zum 30. Juni zu verlängern. Dann soll der nächste Schritt bei dem Gebäude erfolgen“, erklärt Holger Schneeberg von Seestadt Immobilien.

Wer geht, wer bleibt?

Der Joghurtladen „Jippi Joghurt“, von Studenten gegründet, konnte sich nicht halten. Einen Ersatz gibt es nicht. „Es könnten weitere Vermietungen erfolgen, wenn Flächen frei sind, aber der Aufwand muss im Verhältnis zur Restlaufzeit stehen“, sagt Schneeberg.

Das Wolle- und Kurzwarengeschäft „Woga Textil Outlet Bremerhaven“ will bleiben, so lange es geht. Das Geschäft hat seine Kunden gefunden und erweitert das Sortiment nach deren Wünschen - ob Schnürsenkel oder Tubenquetscher.

„Viele Bremerhavener wüschen sich Sanierung statt Abriss“, sagt Inhaber Christian Ramrath. Er könnte sich vorstellen, dass Kaufhäuser wie TK-Maxx oder Stolze auf der Karstadt-Fläche einziehen - das würde Bremerhaven guttun.

Der studentische Hanfladen „House of Hemp“ will ebenfalls bleiben. Der Eiskreationen-Laden „N’ice“, der auch ausländische Lebensmittel anbietet, will auf jeden Fall verlängern, ebenso das Damenmode-Geschäft „Laden 7“. Juwelier Goldgrube möchte den Pop-up-Laden mit Werkstatt behalten - zusätzlich zum Geschäft im Hanse Carré. Das Geschäft des Juweliers in der Hafenstraße soll bis September schließen.

Bei Mummy’s Best kocht Charity Young nigerianische Soßen und sie will ebenso bleiben wie der Imbiss „Fry High“ im Erdgeschoss.

Auch das Podcast-Studio der Erlebnis Bremerhaven und der Allgemeinladen/ Projekt R3 der Hochschule sind noch da. Allerdings sind beide nur sporadisch besetzt und tragen wenig zur Belebung bei. Betten-Aissen dekoriert einen Laden im Erdgeschoss.

Ausgezogen ist das Rote Kreuz im Erdgeschoss. Dass bei Probebohrungen nach Schadstoffen Beton von der Decke kam, sei nur eine Randnotiz, sagt Marcus Stührenberg. Der Raum sei im Winter schlicht zu kalt für die Kursteilnehmer gewesen. Das DRK hat einen Leerstand in Leherheide gemietet.

Um die Passage zu beleben, hat Bremerhaven 110.000 Euro mit Krediten finanziert (Bremerhaven-Fonds). Die Stadt muss den Durchgang vom Columbus-Center zur Fußgängerzone offen halten. Diese Kosten, die Schneeberg nicht beziffern kann, muss Seestadt Immobilien bis zum Abriss tragen.

Charity Young bietet ihre nigerianischen Spezialitäten in der ehemaligen Karstadt-Passage an.

Charity Young bietet ihre nigerianischen Spezialitäten in der ehemaligen Karstadt-Passage an.

Foto: Arnd Hartmann

Christian Ramrath vertreibt im Wogatex Textil-Outlet verschiedene Textilprodukte und Kurzwaren.

Christian Ramrath vertreibt im Wogatex Textil-Outlet verschiedene Textilprodukte und Kurzwaren.

Foto: Arnd Hartmann

Maike Wessolowski

Reporterin

Maike Wessolowski wurde in Remscheid geboren. Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Reporterin lebte und arbeitete in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen bis sie 2018 in Bremerhaven festmachte. An der Region schätzt sie: Menschen, Maritimes, Möglichkeiten.

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