Rund zehn Millionen Euro gehen 2023 aus dem Investitionsprogramm von Land und Stadt an die drei Krankenhäuser in Bremerhaven, hinzu kommen Sondermittel. Im Klinikum Reinkenheide sollen mit den Fördermitteln unter anderem die Intensivstation erweitert und eine Isolierstation errichtet werden - um für mögliche künftige Pandemien gerüstet zu sein.
An alle 14 Krankenhäuser im Land Bremen fließen 2023 mehr als 120 Millionen Euro - das hat die Gesundheitsdeputation am Dienstag beschlossen. Die Gelder werden vor allem vom Land, aber anteilig auch von den beiden Städten bezahlt. Rund 51 Millionen Euro davon kommen aus dem regulären Krankenhausinvestitionsprogramm, die übrige Summe aus Sondertöpfen. Daraus sollen Maßnahmen finanziert werden, die die energetische Sanierung der Krankenhäuser voranbringen und ihre Pandemie-Widerstandsfähigkeit stärken. Die Mittelverteilung aus diesen Sondertöpfen des Landes sei noch nicht abgeschlossen, so der Sprecher des Gesundheitsressorts, Lukas Fuhrmann. Die Anträge der Krankenhäuser stünden dafür in Teilen noch aus.
7,4 Millionen Euro für das Klinikum Reinkenheide
Aus dem Kernprogramm erhält das Klinikum Reinkenheide 7,4 Millionen Euro, für die Ameos-Einrichtungen sind etwa 2,5 Millionen Euro bewilligt, für die Arche-Klinik der Diakonie 127.000 Euro.
Die Intensivstation in Reinkenheide verfügt bislang über 21 Betten. In Pandemiezeiten reichte das nicht aus. „Diese nicht ausreichenden Kapazitäten führten zu Abweisungen beziehungsweise Verlegung in andere Krankenhäuser“, heißt es in der Vorlage für die Gesundheitsdeputation. Eine Erweiterung der Intensivkapazitäten um zehn Betten sei daher erforderlich.
Neue Isolierstation soll bis Ende 2023 fertig sein
Um bei künftigen Pandemien eine in sich abgeschlossene Station vorhalten zu können, soll bis Ende 2023 eine neue Isolierstation mit zehn Betten entstehen.
Zusätzlich bekommt das städtische Krankenhaus 2023 für den Neubau der Kinderklinik drei Millionen Euro an Einzelförderung von Land und Stadt.
„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass unsere Versorgungsstruktur an vielen Stellen nicht auf eine Pandemie ausgerichtet ist, die Klimabilanz von Kliniken ist deutlich verbesserungswürdig und der Nachwuchsmangel in der Pflege macht sich inzwischen deutlich bemerkbar“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke). „Deswegen ist es mir so wichtig, dass wir unsere Kliniken finanziell bei der Bewältigung dieser großen Herausforderungen unterstützen.“ Die Gesamtsumme scheine hoch, „ist aber nur ein Bruchteil von dem, was die Krankenhäuser benötigen, um in der Zukunft tatsächlich gut aufgestellt zu sein“, betonte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Holger Welt. „Als SPD fordern wir für die Zukunft eine weitere Erhöhung der Fördersummen.“
Bernhard stellte in der Gesundheitsdeputation außerdem den Krankenhausrahmenplan 2022 bis 2024 vor - er ist die Grundlage für Strukturgespräche zwischen Kassen und Kliniken. Am Ende steht der Landeskrankenhausplan. „Für uns waren verschiedene Grundsätze handlungsleitend: eine bedarfsgerechte Festsetzung von Behandlungskapazitäten, die Schwerpunktbildung in Zentren und eine Intensivierung von Zusammenarbeit und Kooperation“, so Bernhard.
Der Plan ist eine Übergangslösung, die geplante Krankenhausreform auf Bundesebene muss später noch mit einfließen. Bernhard befürchtet derzeit „eine verwässerte Reform, die keinen Effekt hat“: „Alle sind parteiisch, und es ist ein Kräftemessen.“