Landrat Marco Prietz hat sich kürzlich von der Kurznachrichtenplattform Twitter verabschiedet. Er habe das Gebaren vieler Nutzer und den „negativen Mist“ dort nicht länger ertragen. Nun fühle er sich besser. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Der Ton im Netz ist rau und die Stimmungsmache bedenklich. Und sie färbt ab. Gereiztheit, wohin man blickt. Wenn eine Fernsemoderatorin öffentlich sagt, dass sie vor Dienstbeginn ihre E-Mails nicht mehr liest, weil sie nicht arbeiten könnte, bei all dem Hass, der ihr dort entgegenspringt, wenn ehrenamtliche Bürgermeister hinschmeißen, weil sie persönlich beleidigt werden, wenn Schüler andere Schüler hänseln oder ihnen sogar körperlich wehtun, wenn jetzt sogar Feuerwehrleute und Rettungskräfte regelmäßig Zielscheibe von Über- und Angriffen werden, dann frage wohl nicht nur ich mich: Geht’s noch!? Wieso diese Wut? „Chill mal deine Basis“, höre ich von meiner Tochter, wenn ich aus ihrer Sicht übertrieben auf Dinge reagiere, die sie tut oder nicht tut. Eine flapsige Bemerkung eines Teenagers zwar, aber sie ist richtig und trifft es auf den Punkt. Runterfahren und zur Besinnung kommen, das sollten wir alle uns vornehmen. Ein guter Vorsatz für das noch junge Jahr, oder?
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