Sturmflut 1962: Der Notstand hilft auch Polizisten nicht

Werner Riek hat in mehr als 40 Berufsjahren als Polizist einiges erlebt, auch zur Waffe musste er einmal greifen, „aber da“ erinnert er sich, „war mir nie so mulmig wie in jener Nacht am Deich“. Denn es ging darum, die ganze Stadt zu retten.

Ein Mann steht im Regen am Weserdeich.

Werner Riek erinnert sich am Weserdeich an die Sturmflut von 1962. Foto: Lothar Scheschonka

Kaum war Riek zum Spätdienst im Polizeirevier Lehe angetreten, hieß es: Fertigmachen mit Schaftstiefel und Regenmantel. Die Alarmfahrt ging zum Weserdeich nördlich des Wasserstandsanzeigers. „Ein schlimmer Anblick“, erinnert sich Riek noch 60 Jahre später. Das Wasser stand einen Meter unter der Deichkrone, die Gischt der Wellen peitschte den Polizisten ins Gesicht. Manche Brecher rollten über den Deich.
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