Lebensgefahr auf hoher See
Der Nachthimmel über dem Mittelmeer ist sternenklar, die See vor der libyschen Küste ruhig. Detlev Suhr (63) aus Bremerhaven steht an Bord des Rettungsschiffs „Alan Kurdi“. Er blickt mit Sorge auf den kommenden Tag, denn er weiß: In dieser Nacht werden sie es wagen. Hunderte Flüchtlinge werden in geflickte Schlauchboote steigen und sich Richtung Europa aufmachen. Er soll recht behalten. Am nächsten Tag wird die Besatzung der „Alan Kurdi“ 92 Geflüchtete in Seenot retten – und in die Mündungen der Maschinengewehre libyscher Milizen blicken.