Freie Künstler stehen jetzt schnell vor dem Nichts

Von Sebastian Loskant

Bremerhaven. Gospelsängerin Vivan Glade hat sich am Sonntag mit einem Wohnzimmerkonzert per Livestream beholfen – da sang sie mutig von einem Alptraum und von Menschen, die einen danach wieder aufbauen. Für andere Künstler, speziell freie Kulturschaffende, hat der Corona-Alptraum mit der Absage aller Veranstaltungen gerade erst begonnen. Im Piccolo Teatro etwa fallen nun die letzten neun Vorstellungen von „Bildung für Rita“ aus. Theaterchef Daniel Meyer-Dinkgräfe beziffert den Verlust auf mindestens 4000 bis 5000 Euro.

Jeder Tag ohne Vorstellung bedeutet für ihn bis zu 1200 Euro Verlust. Daniel Meyer-Dinkgräfe in seinem Piccolo Teatro in der „Alten Bürger“.

Jeder Tag ohne Vorstellung bedeutet für ihn bis zu 1200 Euro Verlust. Daniel Meyer-Dinkgräfe in seinem Piccolo Teatro in der „Alten Bürger“. Foto: Lothar Scheschonka

„Für eine kleine Bühne mit 60 Plätzen, die ohne Zuschüsse auskommt und auf die Eintrittspreise angewiesen ist, ist das existenzbedrohend“, sagt Meyer-Dinkgräfe, der das Theater im vergangenen Jahr übernommen hat. „Eine Epidemie gilt als Betriebsrisiko. Dagegen kann man sich nicht versichern, das wäre unbezahlbar.“ Er habe deshalb beim Kulturamt angefragt, welche Hilfsmöglichkeiten es gebe und die Stäwog um Stundung der Miete gebeten.
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