„Jeder soll sich hier eine vollwertige Mahlzeit leisten können und satt werden.“ Frank Höpker, Leiter der Fischbratküche am Holzhafen in dritter Generation Direkt am Eingang befindet sich der Tresen, der den Kunden einen Blick in die Bratküche erhaschen lässt. Das Mosaikfenster mit Fisch-Motiv ist ein Blickfang im Gastraum der Fischbratküche Höpker. Nautische Dekorationen sind im gesamten Gastraum der Fischbratküche zu finden. 350 Portionen Fisch werden täglich in der Fischbratküche für die Kunden gebraten. 100 % geben die Angestellten der Fischbratküche jeden Tag für ihre Kunden. 2 Gabeln bekommt der Gast traditionell zum Fischessen. Recht simpel wirken die angebotenen Gerichte auf der Speisekarte der Fischbratküche Höpker in Bremerhaven: Verschiedene Arten von Fisch und Beilagen wie Kartoffelsalat, Bratkartoffeln und Pommes. Mehr braucht es aber auch nicht, um Kunden glücklich zu machen. Ein einfaches Produkt und gute Zubereitung nach Traditionsrezept. Dazu noch Portionen, die satt machen. Fertig ist das Rezept für ein Lokal, das Stammkunden jahrzehntelang besuchen. Der Gastraum der Fischbratküche Höpker ist schon kurz nach Ladenöffnung gefüllt. Die Plätze an der Fensterfront sind schnell besetzt. Melanie Höpker ist seit 2008 in der Fischbratküche tätig und wirbelt im Gastraum zwischen den Tischen umher. Gebratener Rotbarsch mit Kartoffelsalat ist ein Lieblingsgericht der Kunden der Fischbratküche Höpker. Frank Höpker kauft täglich frischen Fisch im Hafen. Tiefgefrorene Ware kommt nicht in den Laden. „Das muss nicht sein und gerade bei Rotbarsch schmeckt man das sofort, der ist dann tranig“, erklärt der 45-Jährige. Die Filets werden vor Ort in der Fischbratküche zurechtgeschnitten. Teile vom Rotbarsch, Kabeljau und Seelachs, die zu dünn zum Braten sind, wie der Schwanz, kommen in die Fischfrikadellen. Gemeinsam mit Kartoffeln für die Stabilität und Gewürzen entstehen die Frikadellen. Eine leichte Panade hält sie beim Frittieren im 160 Grad heißen Öl zusammen. Die Fischfrikadellen sind zu einem der beliebtesten Gerichte geworden. Zehn der täglich frisch hergestellten Frikadellen kosten nur 12 Euro. Sobald der Laden öffnet, klingelt das Telefon und Susanne Deckena nimmt Bestellungen für die Fischfrikadellen auf, teilweise bereits für die kommenden Tage. „Oft haben wir mittags keine Frikadellen mehr, weil sie so beliebt sind“, sagt die Servicemitarbeiterin der Fischbratküche. Fischbratküchen haben Traditionen – und bei Höpker hält man auch an Traditionen fest. Wer seinen Fisch abholt – Kenner bestellen hier vor – der bekommt seine Portion stilecht in Zeitungen eingewickelt. Und auch im Gastraum wird eine Tradition gepflegt: „Der Fisch wird bei uns mit zwei Gabeln serviert – er lässt sich damit gut zerteilen“, erklärt Frank Höpker. Woher die Tradition stammt, weiß er nicht. Auf Wunsch gibt es auch Messer – aber die braucht man wirklich nicht. Leugnen kann man einen Besuch in einer Fischbratküche übrigens nicht – denn eine gewisse Bratfischnote haftet dem Genießer der bodenständigen Traditionsküche durchaus an. Egal. Der Genuss macht das wett. Foto-Reportage: Regina Konradi Umsetzung Charlene Schnibbe und Lena Gausmann
In der Fischbratküche Höpker kommt all das zusammen. 1926 eröffnete Egbert Höpker das Geschäft in der Max-Dietrich-Straße. Heute ist das Lokal am Holzhafen in der Bismarckstraße zu finden. Neben dem traditionslastigen Geschmack sind auch die Portionsgrößen ein Faktor, den Kunden schätzen. „Jeder soll sich hier eine vollwertige Mahlzeit leisten können und satt werden“, sagt Frank Höpker, der die Fischbratküche am Holzhafen in dritter Generation leitet.
In dem Familienunternehmen sind inzwischen 15 Mitarbeiter tätig, die den Fisch und die Beilagen nach Rezepten von Egbert Höpker zubereiten – wie bei ihm in Handarbeit. Das weiß auch Galina Frick, denn die 59-Jährige arbeitet seit 20 Jahren bei Höpker. Sie kocht und schält täglich bis zu 100 Kilogramm Kartoffeln für die Weiterverarbeitung zu den beliebten Fischfrikadellen, Kartoffelsalaten und Bratkartoffeln.
An den Rezepten wurde nichts verändert. „Der Geschmack ist wie früher“, sagt Frank Höpker. Der 45-Jährige hat das Familiengeschäft 2015 nach dem Tod seines Vaters Egbert Höpker übernommen. Zuvor hatte er Rechtswissenschaften an der Universität Bremen studiert, ohne Abschluss, denn das Familienunternehmen hatte Vorang. Obwohl Frank Höpkers Tag meist schon um 6 Uhr morgens beginnt und er seinen Feierabend oftmals erst gegen 19 Uhr einläuten kann, bereut er seine Entscheidung nicht. „Ich konnte das hier nicht kaputtgehen lassen“, begründet Frank Höpker seinen beruflichen Umschwung.
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN