Die Angst, die Not und das Ringen um Wohnraum

„Weihnachten?! Ich habe Angst, ab Januar obdachlos zu sein. Und Angst, dass das Aneurisma platzt.“ Diese heimtückische Ausstülpung einer Arterie in ihrer Lunge, die nicht operabel ist. Und die zu jener seltenen, oft tödlichen Art Gefäßerkrankung zählt, die Kirsten D.s Lebensträume einst jäh zerrissen hat. Da war die Kinderkrankenschwester 22. Heute ist sie 41, mit Pflegegrad 3 auf Rollstuhl angewiesen – und trotz kleiner Berufsunfähigkeitsrente mittellos. Der Dispo – ausgeschöpft. Reserven – alle. Denn seit drei Monaten zahlt die Stadt ihr kein Wohngeld mehr. „Weil ich im Oktober in eine barrierefreie neue Wohnung umgezogen bin, die der Stadt aber zu teuer ist“, sagt sie leise.

Frau in Rollstuhl, mit Rücken zur Kamera, vor Hauseingang

Kirsten D. hat Angst davor, dass sie ihre barrierefreie Wohnung nicht halten kann. Foto: Ralf Masorat


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