Zum Weltfrauentag: Wenn es ohne die „Tafel“ nicht geht

„Nein, heute kein Gemüse, lieber Tiefgefrorenes, bitte. Und bitte unbedingt Brot, Toast. Wenn es geht.“ Es geht. Die Einkaufstasche füllt sich langsam, mit Bedacht sucht Rosi aus, was sie bis Ende der Woche verbrauchen wird. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist die 69-Jährige zur „Tafel“ gekommen. Mit Überwindung. Weil es aber kaum anders geht, jetzt, wo sie den Minijob nicht mehr hat. Und mit monatlich rund 730 Euro, inklusive der Aufstockungen durch das Sozialamt, hinkommen muss – für Miete, essen, trinken, alles. Einst war sie Friseurin. Dann Mutter und Hausfrau. Dann ging der Mann und zahlte keinen Unterhalt. „Irgendwie ging es aber immer.“ Unterkriegen lässt sich die inzwischen Verwitwete nicht. Auch heute nicht. Aber wütend ist sie.

Rosi, 69, Witwe, Rentnerin. Die gelernte Friseurin hält sich seit langem mit Mini-Jobs und Sozialhilfe über Wasser, ohne die „Tafel“ geht’s nicht. Rosi zählt zu hunderten Frauen im Rentenalter in Bremerhaven, denen es ähnlich geht.

Rosi, 69, Witwe, Rentnerin. Die gelernte Friseurin hält sich seit langem mit Mini-Jobs und Sozialhilfe über Wasser, ohne die „Tafel“ geht’s nicht. Rosi zählt zu hunderten Frauen im Rentenalter in Bremerhaven, denen es ähnlich geht. Foto: Susanne Schwan


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