„Da war auch so viel Schönheit in diesem Sterben“
Die Sonne flutet das Zimmer mit Licht. Vorm Fenster zwitschern Vögel in den Hochsommertag. Lisa M. sieht nichts als dieses Köpfchen, in ihren Arm geschmiegt. Hört nichts als das verebbende Atmen ihres Kindes. Kein Raum, keine Zeit mehr als dies. „Alles stand still für uns. Es lag so viel Frieden, so viel Schönheit in diesem Abschied.“ Es ist 14.12 Uhr an diesem 18. August, als Marlon diese Seite der Welt verlässt. Vier Monate und drei Wochen hat er ihr sein Da-Sein geschenkt, ehe sein Herz an diesem Dienstag im Kinderhospiz „Joshuas Engelreich“ stillsteht. Ein schwerstkrankes Herz, das vier große Operationen zu retten versuchten. „Wir spürten, er ist des Kämpfens müde“, sagt seine Mutter. „Er kannte fast nur das Krankenhaus. Hier im Kinderhospiz erst konnte er, konnten wir loslassen, durfte er ohne Leid, in Frieden und in Würde sterben.“