Es ist endlich vorbei mit den „guten“ Vorsätzen

Der Neujahrsstress, von null auf hundert ein besserer Mensch zu werden, ist seit gestern vorbei. Am 17. Januar ist „Wirf Deine guten Vorsätze über Bord“-Tag. Yeah! Erfunden in den USA, bekanntlich kommt alles Gute aus Amerika - und Bürden abwerfen tut wirklich gut. Same procedure as every year: Miss Sophie feiert Silvester immer 90. Geburtstag und fast jeder fasst in dieser Nacht „gute“ Vorsätze. Noch während Böller krachen und Sekt perlt, wird mies gelaunt die letzte Zigarette ausgedrückt und die Kalorienbombe Berliner nicht aufgegessen. Immer die gleichen „guten“ Vorsätze, die das neue Jahr in Stress ausarten lassen: Rauchen aufhören, abnehmen, Sport treiben, ausmisten, aufräumen, weniger Stress, mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen, weniger fernsehen, Smartphone öfter ignorieren. Der Urknall am Neujahrstag und alles läuft bestens? Wer Hilfe braucht, findet in Zeitschriften und im Internet Tipps ohne Ende: Diätdrinks, fettarme Rezepte, perfekte Laufschuhe, ideale Muckibude, Ratschläge des Aufräumcoaches. Und Durchhalteparolen, wenn der Jieper nach Zigaretten und Schokolade unerträglich wird. Der schlimmste Tag des Jahres ist der 15. Januar, wissen Psychologen, weil nach zwei Wochen Vorsatz-Knechtschaft die Puste ausgeht. Dafür gestern „Wirf Deine guten Vorsätze über Bord“-Tag. Gleich heute wird gelebt - mit Rahmgemüse, Sahnetorte und stundenlang Serie mit Chips. Alles wieder erlaubt.