Der Überraschungseffekt wäre auf ihrer Seite gewesen, wenn Ursula von der Leyen am Montag im CDU-Vorstand für die zurückliegende Unterstützung gedankt und dann gesagt hätte, mit 65 Jahren nicht erneut kandidieren zu wollen. Zwei Tage vor Schluss der Vorschlagsfrist der Europäischen Volkspartei hätte das die Konservativen und Christdemokraten Europas in ein ziemliches Problem gestürzt – aber auch den Weg für einen echten Last-minute-Auswahlprozess eröffnet. Mit ihrer Doppelstrategie, ihre Bereitschaft offiziell über mehr als ein Jahr in der Schwebe zu halten, inoffiziell aber ein Zeichen nach dem anderen für eine zweite Amtszeit zu setzen, hatte sie sich in CDU und EVP freie Bahn geschaffen und damit erreicht, ganz alleine auf der Lichtung zu stehen.
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