Wie viele Menschen werden sich freiwillig zum neuen Wehrdienst melden? Und wird diese Zahl ausreichen, um die Bundeswehr angesichts der gestiegenen Bedrohungen schlagkräftig genug zu machen, dass sie wirksam abschrecken und so Kampfeinsätze verhindern kann? Über diese Fragen und die Folgen daraus ist in der schwarz-roten Bundesregierung eine heftige Grundsatzdebatte entbrannt. Diese Debatte hat ihren Platz, sie ist notwendig. Streit in der Sache ist also durchaus gewünscht, um die Gesellschaft mitzunehmen in den Abwägungen. Immerhin geht es bei der Einführung des neuen Wehrdienstes um eine sehr tiefgreifende Maßnahme des Staates, die junge Menschen unmittelbar betreffen wird. Heranwachsende werden wieder mit der Gewissensfrage konfrontiert sein, was und wie viel sie für ihr eigenes Land zu tun bereit sind. Während viele Vertreter der Union die beiden Eingangsfragen mit der Prognose beantworten, dass die Freiwilligkeit nicht ausreichen wird, um auf die nötigen Rekrutenzahlen zu kommen und man doch bitte gleich die Wehrpflicht wieder aktivieren möge, setzt die SPD auf das Prinzip Zuversicht. Zuversicht, dass es reichen wird – ohne Zwang. Zuletzt waren die Zahlen tatsächlich gestiegen, es kamen wieder mehr junge Menschen zur Bundeswehr. Wie nachhaltig diese Entwicklung aber sein wird, kann niemand seriös abschätzen.
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