„Wir sind über alles gesehen nicht unzufrieden, aber die letzte Konsequenz hat gefehlt und das ist in der jetzigen Phase enorm wichtig, dass man Chancen konsequenter und mit mehr Leidenschaft ausspielt“, haderte Trainer Thomas Popiesch nach der Partie. „Hintenraus hatten wir vielleicht auch ein bisschen Pech, aber die ersten zwei Drittel waren wir einfach zu brav, zu passiv. Gerade in der offensiven Zone, da müssen wir härter vor dem Tor arbeiten und mehr Schüsse zum Tor bringen.“
Das Positive: Obwohl die Pinguins zuletzt einige Punkte liegengelassen haben, stehen sie neun Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde weiter auf dem zweiten Tabellenplatz rangieren. Doch die Leichtigkeit scheint aktuell ein bisschen abhandengekommen zu sein.
Kinder zurück im Pinguins-Kader
Dabei hatte sich die Personallage etwas entspannt. Im Tor kehrte Kristers Gudlevskis nach einer wohlverdienten Pause am Dienstag in Köln zurück. Zudem stand Stürmer Nino Kinder wieder im Kader, sodass die Pinguins vier volle Angriffsreihen aufbieten konnten. Und die Bremerhavener machten, begünstigt von einem frühen Powerplay, auch von Beginn an Druck. In der ersten Überzahl-Formation ersetzte Jake Virtanen den verletzten Christian Wejse, doch beide Reihen konnten beste Möglichkeiten nicht zur Führung nutzen.
Die Gäste fokussierten sich zunächst auf eine sichere Defensive, waren über Konter aber stets gefährlich. Ein probates Mittel, das den Tabellenletzten im Januar zu einem der erfolgreichsten Punktesammler der Liga werden ließ und wieder Morgenluft im Kampf gegen den Abstieg schnuppern lässt.
Verlic trifft zur Führung der Pinguins
So wurde es zu einem Geduldsspiel für die Bremerhavener. In der 26. Spielminute brach Miha Verlic dann mit einem platzierten Schuss in den Winkel den Bann. Von der Blauen Linie netzte der Slowene über die Stockhand vom IEC-Keeper Andreas Jenike zum 1:0 ein. Die Bremerhavener hatten das Heft nun fest in der Hand. Doch statt den Vorsprung auszubauen, gab es eine kalte Dusche. Mit einem Sonntagsschuss unter die Latte glich Colin Ugbekile zum 1:1 (33.) aus.
Kurz darauf hatten die Roosters in Überzahl sogar die große Chance, in Führung zu gehen. Doch das Abwehrbollwerk hielt. So blieb es bis ins Schlussdrittel spannend, in dem die Gäste offensiver agierten und die Bremerhavener immer wieder früh im Aufbau störten. Trainer Thomas Popiesch reagierte und ließ den Karawanken-Express wiedervereint das Angriffsspiel ankurbeln.

„Unsere Offensive hat uns heute das Spiel gekostet. Das können wir definitiv besser und da müssen wir wieder hin, um Spiele zu gewinnen.“
Die größte Chance hatte dann jedoch Rückkehrer Kinder - weil Verteidiger Phillip Bruggisser zauberte. Nach einem Traumpass des Dänen aus der Ecke des eigenen Verteidigungsdrittels weit in die gegnerische Zone in den Lauf des Youngsters stand dieser frei vor dem Iserlohner Schlussmann - konnte die Scheibe aber nicht an diesem vorbei legen.
Zudem scheiterte Ross Mauermann aus kürzester Distanz ebenso wie Verlic in Überzahl. Dazu gesellte sich ein Pfostentreffer von Jan Urbas. Am Ende verzeichneten die Bremerhavener gar 34:13-Torschüsse.
Ausgleich will nicht mehr gelingen
„Unsere Offensive hat uns heute das Spiel gekostet. Das können wir definitiv besser und da müssen wir wieder hin, um Spiele zu gewinnen“, erklärte der Kapitän nach der Partie.
Denn als sich die 4647 Zuschauer in der einmal mehr ausverkauften Eisarena sich schon fast auf eine Verlängerung eingestellt hatten, passierte es dann. Nicholas James Ritchie stocherte die Scheibe nach einem Bauerntrick irgendwie am Schoner von Gudlevskis vorbei und zum 2:1 für die Roosters über die Linie (57.). Bereits drei Minuten vor dem Ende setzten die Pinguins alles auf eine Karte, brachten für den Torwart einen sechsten Mann, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.
Sonntag kommt Frankfurt
„Wir waren nicht konsequent genug und haben viele Scheiben hergeschenkt. Vor allem die Zweikampfquote können wir aber sofort verbessern und dann haben wir auch eine viel bessere Chance, die drei Punkte hierzubehalten“, sagt Verteidiger Nicolas Appendino mit Blick voraus.
Denn schon am Sonntag steht das nächste Heimspiel der Pinguins auf dem Programm. Ab 19 Uhr gastieren die Löwen Frankfurt in der Eisarena Bremerhaven.
Pinguins - Iserlohn 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)
Tore: 1:0 (25:37) Verlic (Virtanen, Appendino), 1:1 (32:03) Ugbekile (Boland, Cornel), 1:2 (56:22) Ritchie (Jentzsch, Gormley).