Eisbären Bremerhaven

Der Sieg im Nordderby verbessert die Playoff-Chancen der Eisbären

Die Reise nach Quakenbrück würden die Basketball-Profis der Eisbären Bremerhaven gerne wiederholen. Der 86:83 (48:35)-Erfolg im Nordderby der 2. Basketball-Bundesliga macht ein Wiedersehen mit den Artland Dragons in den Playoffs wahrscheinlicher.

Die Eisbären feiern mit ihren Fans den Sieg im Nordderby in Quakenbrück.

Die Eisbären feiern mit ihren Fans den Sieg im Nordderby in Quakenbrück. Foto: Rolf Kamper

Die Mannschaft von Trainer Steven Key zeigte am Ostersamstag vor 2.000 Zuschauern in der Artland-Arena, darunter viele Eisbären-Anhänger, eine Reaktion auf die 71:91-Heimpleite gegen die Lions Karlsruhe und festigte mit dem 16. Saisonsieg ihren achten Tabellenplatz. Auf Platz neun liegen die Uni Baskets Paderborn mit 15 Siegen, die aber den direkten Vergleich gegen die Eisbären verloren haben. Danach folgen vier Clubs mit 14:16 Siegen. „Durch sind wir noch nicht. Das wird eine Zitterpartie bis zum Ende werden. Zwei Siege werden wir aus den letzten vier Spielen schon noch holen müssen“, blieb der mit 20 Punkten, 10 Rebounds und drei Blocks überragende Center Robert Oehle vorsichtig.

Oehle überragt an der alten Wirkungsstätte

Der Ex-Quakenbrücker Oehle war an der alten Wirkungsstätte besonders motiviert und steuerte sieben Punkte zur

14:4-Führung der Eisbären nach fünf Minuten bei.

Der Tabellendritte stand im ersten Viertel neben sich und startete nicht zum ersten Mal schwach. Die Wurfquote der Dragons war mit 28 Prozent überschaubar, dazu kamen Nachlässigkeiten in der Verteidigung. Khalid Thomas warf sieben Punkte in Folge für die Eisbären, die nach zehn Minuten mit 25:16 führten.

Die Eisbären setzen sich auf 17 Punkte ab

Auch im zweiten Viertel verteidigten die Gäste hart und schlossen ihre Angriffe hochprozentig ab. Mit einem 12:2-Lauf setzten sich die Eisbären auf 17 Punkte ab (44:27, 19.).

Dem Key-Team schien alles zu gelingen und ging dank Matt Freeman mit einem guten Gefühl in die Halbzeitpause. Der Power Forward war nach einem langen Einwurf von Lennard Larysz mit einem Buzzer Beater zum 48:35-Halbzeitstand erfolgreich.

Dragons forcieren Ballverluste der Eisbären

Obwohl die Dragons bereits für die Playoffs qualifiziert sind, wollte sich die Mannschaft von Trainer Patrick Flomo in einem Nordderby nicht so vorführen lassen. Angetrieben von den Quakenbrücker Fans drehten die Hausherren jetzt auf und verteidigten viel intensiver. Das zeigte Wirkung bei den Eisbären, die in der zweiten Halbzeit zehn Ballverluste hatten.

Mit einem 13:3-Lauf gegen Ende des dritten Viertels kamen die Dragons auf vier Zähler heran (61:65). Damari Milstead schenkte den Eisbären innerhalb von nicht einmal zwei Minuten zehn Punkte ein.

Die Dragons lassen sich nicht abschütteln

Die Basis für einen Basketball-Krimi war damit gelegt. Was die Eisbären auch anstellten - die Dragons ließen sich nicht mehr abschütteln. Problematisch war aus Eisbären-Sicht, dass Robert Oehle, Justin Stovall und Simon Krajcovic bereits vier Fouls auf dem Konto hatten.

In der dramatischen Schlussphase hätte das Momentum auf die Seite der Dragons kippen können, doch die nicht immer clever agierenden Eisbären hielten mit viel Herz dagegen und brachten ihren Start-Ziel-Sieg ohne einen einzigen Führungswechsel nach Hause. Matt Freeman machte 4,5 Sekunden vor dem Spielende mit zwei Freiwürfen den Deckel drauf. Dass Scharfschütze Matt Frierson seine Dreier 99 und 100 der Saison getroffen hatte, blieb eine Randnotiz.

Hoffen auf ein Wiedersehen in den Playoffs

„Das war ein geiles Basketballspiel, das war Playoff-Basketball. Es ist ganz wichtig für unser Wachstum, dass wir nach dem dritten Viertel zusammengeblieben sind und das Ding über die Bühne gebracht haben“, freute sich Adrian Breitlauch, dem die Dragons nach seinen zwei Jahren in Quakenbrück einen herzlichen Empfang bereitet hatten. Breitlauch und Oehle hätten nichts dagegen, bei einer Playoff-Teilnahme auf ihren Ex-Club zu treffen. „Das wäre ein schönes Ding“, grinste Eisbären-Kapitän Oehle. Coach Key atmete nach einigen Nachlässigkeiten in der Crunchtime durch: „Wir haben viele Fehler gemacht, aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt und als Team gewonnen.“ Am Mittwochabend können seine Schützlinge gegen Phoenix Hagen einen weiteren Gegner schlagen, gegen den sie in der Hinrunde chancenlos waren (19.30 Uhr, Stadthalle).

Die Statistik

Eisbären: ROBERT OEHLE (20 Punkte, 8/11 Zweier, 10 Rebounds); Khalid Thomas (14 Punkte, 6/8 Zweier); MATT FREEMAN (12 Punkte, 7 Rebounds); Justin Stovall (8 Punkte); MATT FRIERSON (8 Punkte); ADRIAN BREITLAUCH (6 Punkte, 4 Assists); SIMON KRAJCOVIC (6 Punkte, 4 Assists); Daniel Norl (6 Punkte, 4 Assists); Jarelle Reischel (2 Punkte); Bernat Vanaclocha Sanchez; Carlo Meyer.

Artland Dragons: WILLIAM CHRISTMAS (16 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists); Damari Milstead (15 Punkte); DE‘VONDRE PERRY (13 Punkte).

Viertel: 16:25, 19:23, 26:17, 22:21

Zuschauer: 2.000

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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