Arbeitskampf in Bremerhaven: Am Donnerstag könnte vielerorts in der Seestadt die Arbeit ruhen. Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik aufgerufen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes sollen ihre Arbeit niederlegen, weil die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen ohne eine Annäherung verlaufen war.
Folgende Betriebe sollen bestreikt werden:
- der Magistrat der Stadt Bremerhaven
- die Hafengesellschaft Bremenports
- das Klinikum Reinkenheide
- die Bundeswehrdienststellen in der Marineoperationsschule
- das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee
- die Weser-Elbe Sparkasse
- das Alfred-Wegener-Institut Helmholz-Zentrum für Polar-und Meeresforschung
- die Entsorgungsbetriebe der Stadt
- die Stadthalle
- die Bädergesellschaft
- der Zoo am Meer
Verdi dazu in einer Pressemitteilung: „Die Arbeitgeber sehen es nicht als ihre Aufgabe, Preissteigerungen und Reallohnverluste bei den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes auszugleichen. (...) Dies zeige, dass Bund und Kommunen noch immer nicht verstanden haben, wie die aktuelle finanzielle Lage ihrer Beschäftigten insbesondere in den unteren und mittleren Entgeltgruppen aussieht.“
Diese Kitas sind betroffen
Auch die städtischen Kitas sind von den Warnstreiks betroffen. Nach Angaben des Magistrats der Stadt Bremerhaven bleiben der Hort in der Fritz-Husmann-Schule und die Krippe in der Kindertagesstätte Otto-Oellerich-Straße geschlossen.
In den Kindertagesstätten Brakhahnstraße, Columbus Center, Dresdener Straße, Julius-Brecht-Straße, Otto-Oellerich-Straße, Robert-Blum-Straße, Spadener Straße, Stettiner Straße und Voßstraße kommt es zu Einschränkungen in der Betreuung.
Bäder und Entsorgungsbetriebe betroffen
Wegen des Warnstreiks bleiben das Bad 1 in Leherheide und der Saunabereich im Bad 2 in Geestemünde an diesem Donnerstag, 16. Februar, ganztägig geschlossen. Das hat die Bädergesellschaft Bremerhaven mitgeteilt. Die Badelandschaft im Bad 2 ist den Angaben zufolge hingegen nicht von dem Warnstreik betroffen.
Streikauswirkungen gibt es auch bei den Entsorgungsbetrieben Bremerhaven. Die Leitstelle „Saubere Stadt“ ist laut Pressemitteilung voraussichtlich telefonisch (0471/ 9800333) nicht erreichbar. Die Leerung der Papierkörbe im öffentlichen Straßenraum erfolgt nur eingeschränkt.
Der Bereich Gebühren und Entgelte, der Auskünfte über Abfallgebühren, Abfallbehältergrößen, Bestellungen/Tausch von Restabfallbehältern gibt, ist voraussichtlich nicht, bzw. nur eingeschränkt telefonisch (0471/ 9800222) erreichbar. Der Bereich Entwässerung, der Auskünfte zu Kanalbenutzungsgebühren, Entwässerungsbauanzeigen und -anträgen, Anträge auf Einleitungen für Grund- und Grubenwasser gibt, ist voraussichtlich nicht, bzw. nur eingeschränkt telefonisch (0471/ 9800333) erreichbar.
Das fordert Verdi für die Beschäftigten
Verdi fordert für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen 200 Euro mehr erhalten. Gefordert wird außerdem die unbefristete Übernahme von Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung.
Die Demonstrierenden sollen sich am Donnerstag um 9.30 Uhr am Klinikum Reinkenheide treffen oder alternativ zu einem der weiteren Kundgebungsorte kommen.
Neben den Kundgebungsorten soll ein Fahrradcorso aus Abgeordneten der verschiedenen Betriebe die Kundgebungsorte anfahren.