1947, zwei Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, erhält die NORDSEE-ZEITUNG ihre Lizenz von den Alliierten – Innovation gilt seither als Verpflichtung.
Die NORDSEE-ZEITUNG ist in der Nachkriegszeit nach dem „Weser-Kurier“ die zweite Zeitung im Land Bremen. Bruno Stöwsand und Walter Gong bekommen die Lizenz Nr. 47; damals ist eine solche Genehmigung für das Veröffentlichen von Zeitungen notwendig.
Das neue Blatt hat bereits eine Tradition. Es erscheint als Nachfolgerin der Nordwestdeutschen Zeitung, die von 1895 bis 1945 die führende Zeitung der Unterweserorte und der gesamten Region war. Josef Ditzen ist Mitbegründer der Nordwestdeutschen Zeitung. Der engagierte Journalist prägt die Zeitung über viele Jahre als Chefredakteur und Verlagsleiter. Sein Name steht für einen unabhängigen Journalismus und große Liebe zur Region und ihren Menschen.
Sitz der Nordwestdeutschen Zeitung ist zunächst die Kirchenstraße, wenige Jahre nach der Gründung erfolgt der Umzug des stetig wachsenden Verlags in die Bürgermeister-Smidt-Straße – ebenfalls im Zentrum Bremerhavens. 1931 stirbt Josef Ditzen. Sohn Kurt gibt seinen Beruf als Richter auf, übernimmt die Führung des Unternehmens. Kurt Ditzen lenkt die Geschicke der Nordwestdeutschen Zeitung mit großer Umsicht und innerer Unabhängigkeit durch die Zeit des Nationalsozialismus. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, im Mai 1945, stellt die Nordwestdeutsche Zeitung ihr Erscheinen ein.
Ab 1949 steht Kurt Ditzen wieder in der Verantwortung als Verleger, nun an der Spitze der NORDSEE-ZEITUNG. Die Entwicklung geht schnell voran. Das Unternehmen wächst am neuen Standort in der Leher Hafenstraße 140. Der alte Unternehmenssitz in der „Bürger“ wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff zerstört.
Von 1967 bis 1970 entsteht dort ein Neubau mit sechs Geschossen, das Pressehaus. Hier werden fast alle Abteilungen des Betriebs untergebracht. 1965 übernimmt in der Führungsspitze des Unternehmens die nächste Generation Verantwortung. Der Jurist Dr. Joachim Ditzen-Blanke tritt ins Unternehmen ein und setzt später als Verleger und Herausgeber die familiäre Kontinuität fort.
Im Dezember 1971 stellt Ditzen-Blanke zusammen mit Chefredakteur Rudolf Dahmen die Weichen weitsichtig für die Zukunft. Er schließt langfristige technische und redaktionelle Kooperationsverträge mit den Zeitungsverlagen Nordenham, Bremervörde, Zeven, Otterndorf und Cuxhaven. Mit dem Stader Zeitungsverlag, der drei Zeitungen herausgibt (Stader Tageblatt, Buxtehuder Tageblatt und Altländer Zeitung), wird ebenfalls ein langfristiger Vertrag zur Lieferung des redaktionellen Mantels vereinbart. Die Redaktionsgemeinschaft Nordsee besteht bis heute.
Innovation als Verpflichtung
1977 erscheint erstmalig das Sonntagsjournal der NORDSEE-ZEITUNG als Anzeigenzeitung für Bremerhaven und die Stadtrandgemeinden in einer Auflage von 70.000 Exemplaren. Der Anspruch ist klar definiert: sonntags alle Briefkästen im Verbreitungsgebiet zu erreichen. Die Auflage wächst ständig.
1980/81 folgt ein weiterer technischer Fortschritt. Das Unternehmen errichtet Am Reuterhamm ein modernes Druckzentrum. 1991 wird dort das Druckverfahren umgestellt. Der Buchdruck geht zu Ende und eine neue computergesteuerte 64-seitige Rollen-Offset-Rotation MAN Mediaman nimmt die Arbeit auf. Die offizielle Einweihungsfeier findet im März 1992 mit dem Ehrengast Bundesaußenminister Genscher statt.
1988 stieg Roswitha Ditzen-Blanke, Ehefrau von Dr. Joachim Ditzen-Blanke, in die Geschäftsführung ein. Seit 1997 war sie Verlegerin der NORDSEE-ZEITUNG und der Kreiszeitung Wesermarsch.
Im Jahre 1992 wird bei der Nordsee-Zeitung durch ein neues Layout und die Erweiterung der Textspalten von 5 auf 6 eine bessere Übersicht und Lesbarkeit erzielt. Die NZ geht als eine der ersten regionalen Tageszeitungen in Deutschland im Jahre 1999 online (NZ-online) und führt 2002 das NZ-ePaper über das Internet ein. Die Zeitung erhält 2004 nach einem breit angelegtem Relaunch ein modernes lesefreundliches übersichtliches Aussehen. Mit einer konsequenten Vierbuchstruktur und einem Farbleitsystem präsentiert sich die NZ dem Leser farbig, dynamisch, klar und übersichtlich.
Im Dezember 2005 tritt eine neue Generation in die Unternehmensleitung ein. Matthias Ditzen-Blanke übernimmt als Geschäftsführer stetig wachsende Aufgabenfelder. Seit Sommer 2007 kommt die Position des Verlagsleiters hinzu. Mit dem überraschenden Tod von Roswitha Ditzen-Blanke 2012 übernimmt Matthias Ditzen-Blanke fortan auch die Position des Verlegers.
Unter seiner Führung fällt im Spätsommer 2007 der Startschuss für den Bau eines neuen Druckhauses in Geestemünde. Die dreifachbreite wasserlose Zeitungsrotation Cortina 6/2 der Firma KBA feiert im Druckzentrum Nordsee Weltpremiere. Sie macht es möglich, in einer Stunde bis zu 80.000 Zeitungen zu drucken. Mit diesem technologischen Quantensprung bereitet sich die Unternehmensgruppe auf vielfältige Herausforderungen des Marktes vor. Die Ditzen-Gruppe investiert rund 26 Millionen Euro – eine Entscheidung für den Standort Bremerhaven. Seit Oktober 2008 wird die NORDSEE-ZEITUNG im neuen Druckzentrum produziert.
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung setzt das Unternehmen im Herbst 2013 auf einen umfassenden Relaunch der Webseiten. Zeitungsredakteure produzieren mit neuer Produktionssoftware nun neben den Tageszeitungen der Redaktionsgemeinschaft Nordsee auch für das Internet, Newsticker und mobile Anwendungen.
Eine starke Gemeinschaft für die Elbe-Weser-Region: Die neun Zeitungen erhalten ihren redaktionellen Mantel von der NORDSEE-ZEITUNG. Sechs Titel werden im Druckzentrum Nordsee gedruckt. 1971 gegründet, zählt die Redaktionsgemeinschaft Nordsee noch heute zu einer der stärksten Mediengemeinschaften im Norden. Neben der NZ sind dies
- Altländer Tageblatt, Buxtehude
- Bremervörder Zeitung, Bremervörde
- Buxtehuder Tageblatt, Buxtehude
- Cuxhavener Nachrichten, Cuxhaven
- Kreiszeitung Wesermarsch, Nordenham
- Niederelbe-Zeitung, Otterndorf
- Stader Tageblatt, Stade
- Zevener Zeitung, Zeven
Die NORDSEE-ZEITUNG GmbH ist Teil des Nordsee-Medienverbundes. In ihm vereinen sich vielfältige Kompetenzen aus der norddeutschen Verlags- und Medienwelt. Darunter u.a. auch zahlreiche Firmen der Ditzen GmbH & Co., die als Holding mehrere Verlagsunternehmen in der Region steuert.