Erneut kämpfen Deutschlands Eishockey-Cracks nach einem Viertelfinalsieg gegen den Erzrivalen Schweiz um eine WM-Medaille. Wie vor zwei Jahren gewann Deutschland erneut in Riga, diesmal setzte sich die DEB-Auswahl mit 3:1 (1:0, 2:1, 0:0) durch. Maximilian Kastner (7. Minute) vom EHC Red Bull München und die NHL-Stürmer John-Jason Peterka (38.) und Nico Sturm (39.) schossen die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis ins Halbfinale, wo es am Samstag wieder im finnischen Tampere gegen die USA geht.
In einer hitzigen und emotionalen Partie verschmerzte das kämpferisch starke deutsche Team auch eine Spieldauer-Disziplinarstrafe für NHL-Verteidiger Moritz Seider. Mit dem Sieg brachte das Team des Deutschen Eishockey-Bundes zudem die direkte Olympia-Qualifikation für die Winterspiele 2026 in Mailand unter Dach und Fach.
Hoffnung auf die erste WM-Medaille seit 70 Jahren
Nun besteht die Chance, erstmals seit 70 Jahren wieder eine WM-Medaille zu gewinnen. Vor 2 Jahren in Riga und vor 13 Jahren bei der Heim-WM war der Versuch jeweils gescheitert. Beide Male war Deutschland am Ende Vierter geworden. Schon jetzt kann Kreis als Nachfolger von Toni Söderholm auf eine starke WM-Premiere als Chefcoach blicken. Beide vom Verband vorgegebenen Ziele - den Einzug ins Viertelfinale und die Direkt-Qualifikation für Olympia - schaffte Kreis mit seinem Team, obwohl dem 64-Jährigen vor dem Turnier 15 Leistungsträger verletzt abgesagt hatten. Unter anderem sind in Finnland und Lettland diesmal in Leon Draisaitl, Tim Stützle und Philipp Grubauer auch die neben Seider drei besten deutschen NHL-Spieler nicht dabei.
Deutsche Mannschaft überzeugt mit Geschlossenheit
Viele Experten hatten dem aktuellen Kader vor dem Turnier wenig und vor allem dem Angriff kaum Torgefahr zugetraut. Tatsächlich überzeugte das Kreis-Team bislang aber mit großer Geschlossenheit und souveränen Siegen in allen Spielen, die gewonnen werden mussten. Am Donnerstag war Deutschland erstmals seit dem unglücklichen WM-Auftakt mit knappen Niederlagen gegen Schweden (0:1), Finnland (3:4) und die USA (2:3) wieder als Außenseiter angetreten. Die Schweiz als souveränen Erster der Vorrundengruppe B wurde in der Heimat bereits als „bestes WM-Team der Geschichte“ gefeiert, muss nun aber erneut vorzeitig die Heimreise antreten.