Die Länderspielpause kommt für die Eisbären wie gerufen, um an ihren Defiziten zu arbeiten. Und davon gibt es einige, wie die 76:99 (35:47)-Niederlage in Hagen am Sonntag offenbarte.
„Wir waren nicht gut genug, die letzten Spiele zu gewinnen“, räumte Steven Key ein, dessen Team bereits am Freitagabend beim 69:88 im Nordderby gegen die Artland Dragons unter die Räder gekommen war. „Bei uns ist alles zusammengebrochen, weil wir nicht getroffen haben und uns nicht an den Gameplan gehalten haben“, sagte der Eisbären-Trainer. Trotz der beiden Niederlagen am Wochenende will Key seinen Schützlingen ein paar freie Tage geben, um vor dem nächsten Spiel am Sonntag, 20. November, bei den Gladiators Trier die Köpfe freizubekommen. Gemeinsam mit Co-Trainer Oliver Elling werde er die Situation - die Eisbären haben nur zwei von sieben Saisonspielen gewonnen - analysieren und gegebenenfalls personelle Konsequenzen ziehen. „Das kann passieren. Keiner steht über der Mannschaft“, sagte der Amerikaner über mögliche Nachverpflichtungen.
Daniel Norl kehrt aufs Spielfeld zurück
Entscheidende Gründe für die Pleite in Hagen waren die Unterlegenheit beim Rebound (30:43) und eine schwache Dreierquote von 19 Prozent (Hagen 43 Prozent). Bei den Eisbären kehrte zwar Daniel Norl, der wegen eines im Tübingen-Spiel erlittenen Pferdekusses am Freitag gegen die Artland Dragons gefehlt hatte, aufs Spielfeld zurück, aber der Deutsch-Amerikaner war noch nicht wieder bei 100 Prozent. Dennoch konnte er für die dringend benötigte Entlastung für Spielmacher Simon Krajcovic sorgen, der mit acht Assists und nur einem Ballverlust eine ordentliche Leistung zeigte.
Die Eisbären spielten ein gutes Viertel, das sie mit 22:17 gewannen. Der Ball wurde gut bewegt und der Korb aggressiv attackiert. Nur von außen blieb das Key-Team bei fünf Versuchen kalt. Im zweiten Viertel verloren die Eisbären aber komplett die Spielkontrolle. Zu viele Ballverluste und Schwächen beim Ausboxen führten dazu, dass die Hagener aus einem 26:31 in der 15. Minute ein 47:35 zur Halbzeit machen. Vor allem Hagens Tim Uhlemann tat den Eisbären mit elf Punkten in der Schlussphase des zweiten Viertels richtig weh.
Die Hagener ziehen auf 22 Punkte davon
Nach dem Seitenwechsel ging es für die Gäste weiter den Berg runter. Ex-Eisbär Marcel Keßen mit zwei und JJ Mann mit einem Dreier sorgten dafür, dass die Westfalen auf 22 Punkte davonziehen konnten (60:38, 24.). „Wir haben nicht mehr daran geglaubt“, sah Key auch Mängel in der Einstellung. In der Tat traten die Hagener, das Team des früheren Eisbären-Assistenztrainers Chris Harris, deutlich galliger auf - ganz zu schweigen vom besseren Zusammenspiel, das durch 28 Assists belegt wird. Immerhin konnten sich an der Freiwurflinie einige Spieler Punkte verdienen und so lagen die Eisbären nach dem dritten Viertel mit 15 Punkten in Rückstand (66:51). Allerdings suchten sie weiter ihren offensiven Rhythmus.
Im letzten Viertel gerieten die Hagener nicht mehr in Gefahr. Als Kyle Castlin zum 75:53 traf, war die Messe gelesen (34.). Die Eisbären waren offensiv und defensiv zu schwach, um ein gutes Hagener Team in Bedrängnis zu bringen. Die Eisbären müssen in der Länderspielpause, in der Krajcovic für die Slowakei spielen wird, den Resetknopf drücken, wie auch Topwerfer Robert Oehle bei Sportdeutschland.tv sagte: „Wir haben gegen Quakenbrück schlecht gespielt und auch heute wieder schlecht ausgesehen.
Die Statistik
Eisbären: ROBERT OEHLE (18 Punkte, 8/11 Freiwürfe); MATT FREEMAN (16 Punkte, 8 Rebounds); Chris Hooper (10 Punkte, 4/4 Zweier); SIMON KRAJCOVIC (10 Punkte, 8 Assists); JARELLE REISCHEL (8 Punkte); MATT FRIERSON (5 Punkte); Daniel Norl (5 Punkte); Adrian Breitlauch (4 Punkte); Johannes Heiken (2:36 Minuten); Bernat Vanaclocha Sanchez und Carlo Meyer (beide nicht gespielt)
P Phoenix Hagen: Marcel Keßen (20 Punkte, 4/7 Dreier); Tim Uhlemann (17 Pkt.); Grayson Murphy (7 Pkt., 9 Ass., 9 Rebounds)
P Viertel: 17:22, 30:13, 19:16, 33:25