Niedersachsen

Tafeln in Niedersachsen und Bremen: Weiterhin hohe Nachfrage

Inflation und viele Geflüchtete sind Gründe, weshalb die Tafeln in Niedersachsen und Bremen viel Zulauf erhalten. Einige mussten bereits Wartelisten einführen.

Von dpa
20.07.2023
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Ein Helfer legt Lebensmittel in eine Kiste.

Ein Helfer legt Lebensmittel in eine Kiste.

Foto: Swen Pförtner

Die rund 100 Tafeln in Niedersachsen und Bremen verzeichnen weiterhin eine hohe Nachfrage. Mit Stand Juni hatten 30 Prozent der Tafeln einen Aufnahmestopp und 20 Prozent eine Warteliste, sagte der Landesvorsitzende der Tafeln für Niedersachsen und Bremen, Uwe Lampe, der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Jede zweite Tafel habe die Ausgabezeiten verlängert.

Dadurch seien auch mehr Helferinnen und Helfer notwendig. In Niedersachsen und Bremen würden sich rund 7000 Menschen bei den Tafeln engagieren. Um mehr Ehrenamtliche zu finden, starte eine Werbekampagne mit Plakaten in Supermärkten. „Die Lage bei den Helfern ist örtlich sehr unterschiedlich“, sagte Lampe.

Ebenfalls gebe es regionale Unterschiede bei den Lebensmittelspenden. „Es gibt ein Stadt-Land-Gefälle“ erläuterte der Landesvorsitzende. In städtischen Gebieten sei es oftmals einfacher, Lebensmittelspenden zu erhalten, im ländlichen Raum hingegen schwieriger. Laut Lampe versorgen die Tafeln in den beiden Bundesländern mehr als 200 000 Menschen, bundesweit seien es mehr als zwei Millionen.

In der Vergangenheit wurde auch von Streitigkeiten in den oft langen Schlangen vor den Ausgabestellen berichtet. Zur Konfliktbewältigung hatte der Verband ein Deeskalationsseminar bei der Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg angeboten.

Mit Unterstützung der Landesregierung sollen zwei Tafel-Logistikzentren in Niedersachsen entstehen - eins im Emsland, eins in der Region Hannover. „Das ist einzigartig“, berichtete Lampe. Bei den Zentren soll vor allem von Herstellern gespendete Ware angeliefert, gelagert und weiterverteilt werden. Die Suche nach passenden Mietobjekten gestalte sich in der Region Hannover schwierig, sagte Lampe. Für das Emsland prüfe man bereits Angebote.

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