Autoprospekte, wer sammelt denn so was noch? Ich zum Beispiel, und zwar von klein auf. Schon als zehnjähriger Buttjer und Autofan habe ich die Händler in meinem damaligen Heimatort Ahrensburg und Umgebung abgeklappert und das Verkaufspersonal angebettelt, mir die neuesten reich bebilderten Broschüren zu überlassen. Was sie dann auch mehr oder minder gerne taten. Manche erkannten in meinem Begehr wahrscheinlich das Potenzial künftiger Kundengewinnung. Andere weniger, da wurde ich schon mal mit Schimpf und Schande vom Hof oder aus dem Autohaus gejagt. Ich erinnere mich noch an die poppig-bunten VW-Prospekte aus den Siebzigern, als es nur Golf, Polo, Käfer und Passat gab, oder die eleganten Kataloge von Audi („Vorsprung durch Technik“). Absolutes Highlight für mich waren jedoch die opulenten Mercedes-Kataloge, richtige Hochglanz-Kunstwerke, silbern eingebunden und mit fantastischen Bildern. Bei einem Besuch in Kiel habe ich mal ordentlich welche abgestaubt, daran erinnere ich mich noch. Dafür zahlt man heute in einschlägigen Internet-Börsen und auf Messen ein kleines Vermögen. Und wissen Sie, was das Schlimmste ist? In einem Akt von Ignoranz oder absoluter Gleichgültigkeit haben meine Eltern und ich die Druckwerke nach einigen Jahren, wenn sie nicht mehr ganz aktuell waren, einfach weggeworfen. Wie blöd muss man sein... Heutzutage käme mir derartiges Tun natürlich nicht mehr in den Sinn.