Niedersachsen
Atommüll-Entscheidung im Schacht Konrad soll 2023 fallen
Niedersachsen will möglichst noch in diesem Jahr entscheiden, ob der Bau des geplanten Atommüll-Endlagers im Schacht Konrad in Salzgitter gestoppt wird. „Die Sicherheit hat die oberste Priorität bei der Entscheidung, ob wir das Endlager Konrad in Betrieb nehmen“, betonte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch nach einem Gespräch mit Vertretern des Bündnisses Salzgitter gegen Schacht Konrad. Das Bündnis fordert eine Neubewertung des Projekts nach heutigen Sicherheitsanforderungen sowie den unverzüglichen Baustopp des Endlagers. Zu dem Mitgliedern gehören unter anderem die Naturschutzorganisationen Nabu und BUND, die Stadt Salzgitter, die Gewerkschaft IG Metall und das Landvolk.

Ein Warnhinweis „Radioaktiv“ hängt am Eingang eines Zwischenlagers.
Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild
„Es kann und darf nur ein Endlager in Betrieb genommen werden, welches dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik entspricht“, sagte Meyer, der sich die Schachtanlage selbst anschaute.
Ein Bereitstellungslager in nordrhein-westfälischen Würgassen, das an der Grenze zu Niedersachsen und Hessen liegt, lehnte Meyer ab. „Wir wollen Atommülltransporte quer durch Niedersachsen und die Republik minimieren“, sagte der Minister. Dazu passten keine Planungen für ein Logistikzentrum im Überschwemmungsgebiet der Weser.
Der Schacht Konrad ist ein stillgelegtes Eisenerz-Bergwerk, in das von 2027 an bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert werden sollen. Der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zufolge handelt es sich um das bundesweit erste nach Atomrecht genehmigte Endlager für diese Abfälle.