Armutskonferenz dringt auf mehr Geld für Kinder
Jedes fünfte Kind in Niedersachsen wächst nach Angaben der Landesarmutskonferenz (LAK) in Armut auf. „Kinder werden von der Politik systematisch im Stich gelassen und das seit vielen Jahren“, sagte LAK-Sprecher Lars Niggemeyer am Mittwoch. Er forderte daher die Einführung einer möglichst unbürokratischen Kindergrundsicherung aus einem Festbetrag und einem nach Einkommen gestaffelten Zuschlag. „Was wir bisher haben mit dem Kindergeld, reicht gerade für Geringverdiener, aber auch normale Familien einfach nicht aus, um den Lebensunterhalt eines Kindes zu sichern“, sagte er.

Eine Frau hält Geldscheine und Münzen in der Hand.
Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild
Auf eine Höhe der Kindergrundsicherung legte sich Niggemeyer nicht fest, er verwies zur Orientierung aber auf das Bündnis Kindergrundsicherung. Dieses schlägt eine Summe von 695 Euro monatlich vor, die je nach Einkommen schrittweise auf einen Mindestbetrag von 330 Euro abgeschmolzen werden solle.
Das derzeitige Kindergeld beträgt 219 Euro im Monat. Zum neuen Jahr will die Bundesregierung den Betrag auf 250 Euro anheben. Zusätzlich gibt es für Familien mit geringem Einkommen den Kinderzuschlag von derzeit bis zu 229 Euro. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) zufolge wird der Kinderzuschlag bisher aber nur von einem Drittel der anspruchsberechtigten Eltern beantragt.
Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat sich im Koalitionsvertrag die Einführung einer Kindergrundsicherung vorgenommen. Familienministerin Paus hatte zuletzt angekündigt, die Eckpunkte dafür im Januar vorzulegen. Bis Ende 2023 solle der Gesetzentwurf stehen. Die ersten Auszahlungen der Kindergrundsicherung werde es dann 2025 geben.