Die Nachbesserungen der Corona-Regeln im Reitsport waren notwendig. Sie allerdings auf den Aspekt des Tierwohls zu verkürzen, vernachlässigt einen weiteren Punkt: Es geht dabei auch um die Menschen, die diese Tiere versorgen. Stallbesitzer, Hofmitarbeiter, Hufschmiede, Tierärzte. Sie sind die Leidtragenden, wenn Regeln getroffen werden, die Pferdebesitzern sehr spontan den Zugang zu ihren Vierbeinern verbieten. Pferde, die nicht bewegt werden, leiden nicht nur, sie werden auch zu einem Problem. Wie lebhaft 600-Kilo-Tiere ihren Unmut über mangelnde Bewegung kundtun können, werden jene bestätigen, die ein junges Sportpferd, dem seit Tagen sein gewohntes Training fehlt, morgens vom Stall auf die Koppel führen. Bevor in den Ministerien also wichtige und erforderliche Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie getroffen werden, sollte dort unbedingt vorher überlegt werden, ob man mit den getroffenen Maßnahmen nicht Gefahren an anderen Stellen provoziert.